Vom Sommer in den Winter
Wir sagen Älvdalen „auf Wiedersehen“ und fahren pünktlich, so wie wir es vorhatten, um 10 Uhr los. Vor uns liegen knapp 500 km. Wie schon in den vergangenen Jahren wollen wir in Hoting den nächsten Halt einschalten.
Auf den ersten 80 km kommen uns grad mal 5 Autos entgegen. Danach wird der Verkehr bedeutend dichter. Bei km 100 sind es schon mindestens 20.
Der erste Teil führt durch endlose Wälder, vorbei an kleinen Flüssen und Tümpeln. Dann wieder Mal ein grösserer See. So wie der Norden halt so ist. Auf dem Inlandsvägen Nr. 45 geht es dann weiter über Sveg, Östersund, Strömsund. Das Wetter ist heiter bis wolkig, die Temperaturen fallen stetig von anfangs 22 Grad auf 16.5. Zudem weht ein eher kühler Wind. In Scharen kommen uns Norweger, Schweden und Deutsche entgegen. Die wollen alle nach Süden, weil‘s dort so schön warm ist.
Wir machen das anders, wir fahren unbeirrt Richtung Norden. Gegen halb vier erreichen wir dann Hoting und „unseren Camping“. Die nette Dame an der Rezeption versichert uns, dass wir Platz haben werden, hängt dann aber die beiläufige Bemerkung an, dass „in Hoting heute ein Fest sei und dass dann so gegen 1 Uhr bis 4 Uhr in der Früh wahrscheinlich sehr viele Leute auf den Camping zurück kehren würden, denn alle Cabins seien ausgebucht und es würden auch noch mehr Caravans kommen und es könnte sein, dass es dann vielleicht, eventuell etwas laut werden könnte. Aber das Fest und die Vorführungen seien ausschliesslich in Hoting…“ Oops!!! Wollen wir das???
Pro Forma diskutieren wir noch ein wenig herum, aber es ist klar: NEIN, WIR WOLLEN DAS NICHT!
Gas für den Grill können wir da auch nicht kaufen, aber sie verweist uns an die Preem-Tankstelle in Hoting. Wir versichern ihr, dass wir auf dem Nachhauseweg dann vielleicht vorbeikommen würden.
Es geht weiter. Preem hat kein Gas, aber vielleicht OK in Dorothea, dort gibt’s auch den nächsten Campingplatz. Wir erreichen Dorothea in 20 Minuten, sehen den Campingplatz und fahren weiter. OK hat das gesuchte Gas und wir fahren nach Meselefors. Ein Camping ruhig gelegen am Fluss, wenig Besucher, viele Mücken. Aber bei diesen Temperaturen hoffen wir auf deren Kältetod :-).
Der Empfang freundlich, die Rezeption erinnert an eine Puppenstube. Aber alles ist sauber und schön. Der Besitzer klagt zwar über die wenigen Gäste bisher, wir trösten ihn und sagen, dass Leute wie wir die Ruhe suchen würden und dass der Sommer ja erst angefangen habe…
Heute Nacht werden wir froh sein, dass wir die warmen Schlafsäcke mitgenommen haben.