Viele Wege führen durchs Fjell
Am Dienstag machten wir Pause und waren dann am Mittwoch fit für die Melhörunden. 12 Km lang sollte der Weg sein. Der Anfang war uns schon bekannt von der Besteigung des Melhögipfels. Dann bog der Weg nach rechts ab und führte sanft hinauf. Wir fanden Pilze, es hatte auch Beeren.
Wenn’s hinauf geht, geht’s auch meistens wieder runter. Diesmal zwischen knorrigen Birken und durch den Sumpf. Aber auch dieses Stück schafften wir und kamen dann auf eine luftige Ebene voller Flechten und Moos. Irgendwann hörte der Weg auf. Wir waren ziemlich ratlos, schauten mit dem Fernrohr vergeblich nach den roten Markierungen. Wir gingen ein Stück zurück und endlich entdeckten wir die weiteren Markierungen. Zügig ging’s bergab und dann kamen die beiden Bachüberquerungen. Die erste Brücke war noch ganz stabil. Um zur 2. Brücke zu gelangen, musste man erst 2 Meter durch Sumpf und Wasser gehen. Aber wir schafften auch dies. Schliesslich erreichten wir einen ganz passablen Weg. Aber schon nach kurzer Zeit mussten wir ihn verlassen und stiegen dann wieder stetig auf, mal durch Sumpf mal über Stock und Stein.
Es ging uns so einiges durch den Kopf und wir kamen zum Schluss, dass die norwegischen Wegebauer folgende Taktik verfolgen müssen: Suche dir einen Berg, den du umrunden willst. Ziehe darum herum den weit möglichsten Kreis. Suche möglichst viele sumpfige Stellen und dann bau den Weg.
Irgendwann, nach 16 Kilometern (hat jemand 12 gesagt?) kamen wir wieder auf dem Camping Furuhaugli an. Etwas müde, hungrig und durstig (also ich hatte schlichtweg die Schnauze voll; Anm. der Redaktion). Aber es hat ja zum Glück ein Restaurant.
Auf die Exkursion zu den Moschusochsen haben wir bewusst verzichtet. Irgendwie hat es uns gestört, wie sehr diese Tiere „vermarktet“ werden. Täglich werden solche Exkursionen angeboten. Es „ist ein Spass für die ganze Familie“. Aber wahrscheinlich wären die Tiere auch lieber ungestört.