Ein Prachtstag – der letzte hier?
Die Nacht ist sternenklar und dementsprechend auch ziemlich kalt. Da es ja bei uns zu Hause so warm war bei der Abreise, haben wir auf die ganz warmen Schlafsäcke verzichtet. Manchmal bereuen wir das. Aber wir haben ja eine Standheizung.
Am Morgen zeigt das Thermometer 9 Grad (immerhin plus!). Der Himmel ist wolkenlos und es weht fast kein Wind.
Nach dem Frühstück, gegen 10.30 Uhr gehen wir zum Strand und laufen dem Meer entlang. Der Wind ist ablandig und auf den Wellen bilden sich Gischtspritzer. Es sieht toll aus. Heute wollen wir nicht nur nach Vieux Bouclau sondern rund um den Lac Marin spazieren. Wir sind nicht die Einzigen mit diesem Vorhaben. Meistens entwirrt sich das bunte Durcheinander von Fussgängern, Hunden und Velofahrern problemlos. Einige wenige Velofahrer klingeln allerdings aufdringlich die Fussgänger zur Seite oder versuchen sie mit Kollisionskurs in den Graben zu drängen.
Das ist dann weniger angenehm. Wir machen ab und zu eine kleine Pause und schauen die Landschaft an. Der See sieht im Moment nicht wirklich einladend aus. Viele Algen schwimmen im Wasser. Diese werden dann zu Beginn der Badesaison ausgeschöpft. Zum Baden scheint das Wasser sowieso noch zu kalt. Einige Standuppaddler versuchen ihr Glück und einige Hunde jagen die Vögel. Apropos Vögel: Hier sehen wir nicht nur Spatzen, Amseln und Elstern. Sondern auch den Wiedehopf, den Kleiber, Rotkehlchen und Bachstelzchen.
Am Seeufer hat es Möwen, Seeschwalben und andere Wasservögel. Im See gibt es auch reichlich Fische. Gegen 13.15 Uhr sind wir dann wieder im Städtchen und gehen in dieselbe Brasserie essen wie gestern. Mit Mühe finden wir noch einen Tisch. Es herrscht ein reges Treiben. Es wird geplappert, gelacht, spanisch, baskisch, französisch und die Kellner haben sehr viel zu tun. So dauert es doch eine ganze Weile bis wir bedient werden. Wir bestellen uns als Vorspeise halbgekochten Thunfisch (sehr lecker) und danach zwei Mal Merluchon (Dorsch). Wir bekommen 2 Riesenportionen, die wir auch brav aufessen. Danach bleibt allerdings kein Platz mehr für ein Dessert. Unser Kellner gehört in die Kategorie „beschäftigt tun, ohne effizient zu sein“. Wir nehmen es gelassen, andere Gäste sind ziemlich verärgert.
Nach dem Essen flanieren wir noch ein wenig durch die Geschäfte. Ich kaufe mir einen Pulli und wir kommen ganz nett ins Gespräch mit den Besitzern. Er fragt woher wir kommen und ob wir Golf spielen würden. Wir erklären ihm, dass Golfspielen in der Schweiz sehr teuer sei. Und er meint, dass in Frankreich Golfspielen billiger sei als Rauchen. Wir empfehlen ihm, das Rauchen für das Golfspielen aufzugeben. Schliesslich sind wir wieder am Strand angelangt und spazieren zum Campingplatz zurück. In der Zwischenzeit hat das Himmelsblau einem Himmelsgrau Platz gemacht. Die Wetterprognose für morgen ist nicht so gut. Es soll den ganzen Tag leicht regnen. Warten wir`s ab. Morgen ist sowieso ein Ruhetag bevor wir dann am Sonntag weiter reisen.