Archiv | Juni 2021

Nach Hause


Grimselpass 18.Juni

Die letzten 2 Tage liessen wir es sehr ruhig angehen. Einerseits waren da Blasen an den Fusssohlen, andererseits war es ziemlich schwül warm. So sassen wir mal im Schatten, mal in der Sonne und lasen ein wenig. Am Donnerstag gab es dann nochmals Fleisch vom heissen Stein im „Al Ponte“ und lustige Gespräche mit zwei Baselbieter Damen vom Rünenberg. Heute hat es einige Schleierwolken, aber alles trocknet wunderbar. So fahren wir kurz nach 11 Uhr los. Wir fahren zur Grimselpasshöhe hinauf. Da seit heute 11 Uhr auch die Furka offen ist, verteilt sich der Verkehr wunderbar. Je höher wir klettern, desto mehr Schnee liegt noch neben der Strasse und auf dem See bei der Passhöhe gibt es noch viel Eis. Nach einer kurzen Fotopause fahren wir hinunter nach Meiringen, über den Brünig Richtung Luzern und von da nach Hause. Das Thermometer zeigt 33 Grad. Wir vermissen die kühle Bergluft schon jetzt. 

Richtung Ulrichen


Der Himmel wolkenlos – so beginnt der heutige Tag. Die Nacht war schon sternenklar. Am Himmel tummeln sich Paraglider, wir zählen 20. Auch Segelflugzeuge sind unterwegs. Das Postauto lässt sein Horn erschallen und die Töfffahrer ihre Motoren. Um 11.30 Uhr nehmen wir den Weg in Richtung Obergesteln, Ulrichen unter die Füsse. Es ist ziemlich warm und so suchen wir immer wieder Schatten. Beim Golfplatz steht ein alter Citroen und die Damen und Herren schwingen ihre Golfschläger.

In Obergesteln schlendern wir ein wenig durchs Dorf und gehen dann weiter talabwärts. Velofahrer, Spaziergänger sind unterwegs und es ist immer noch heiss. Kurz vor Ulrichen setzen wir uns nochmals in den Schatten und beschliessen umzukehren und im nahen Hotel Hubertus eine Kleinigkeit zu essen. Die Kleinigkeit ist lecker, kostet 73.-. Aber es ist immerhin eine Handvoll Salat mit 5 Happen Entenleber und 2 Stück Brot. Dazu 2 grosse Bier und 2 Espresso.

Der Rückweg geht wieder vorbei am Golfplatz. Jetzt weht ein erfrischender Wind. Noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Dabei treffen wir 4 Tschechen welche auch auf dem Camping wohnen. Wir kommen ins Gespräch und auf dem Camping tauschen wir eine Büchse original Pilsner Bier gegen eine Büchse Feldschlösschen Weizen. Das Abendessen geniessen wir in der Sonne. Nach dieser üppigen Kleinigkeit gibt es nur noch Wurst und Brot. 

Natur kukken


Um 8.45 Ihr kommt an unserem Platz die Sonne hinter dem Hügel hervor. Wir haben sehr gut geschlafen und zmörgele nun ausgiebig. Aber es wird schnell heiss in der Sonne, es weht kein Lüftchen. Gegen Mittag kommt ein wenig Wind auf. Wir machen uns auf den Weg. Unser Ziel für heute:“ Bach, Bäume, Steine, Natur schauen.“

Und so schlendern wir bis zur Brücke, mal auf der Strasse und wo es geht dem Rotten entlang. Es fliesst viel Wasser und der Goneribach bringt noch viel hinzu. Nur wenige Kiesinseln ragen aus dem Wasser und sind mit Schwemmholz übersät. Auf der anderen Seite spazieren wir über Wiesen mit vielen Blumen, durch einen schattigen, dunklen Wald. Es gibt immer etwas zu sehen und wir kommen kaum voran. Aber was soll’s.

Schliesslich gelangen wir an eine schöne schattige Stelle direkt am Rotten, setzen uns und schauen dem faszinierenden Spiel des Wassers zu. Unser Weg führt uns noch etwas nach oben wo wir uns noch eine Weile auf eine Bank setzen. Aber die Sonne brennt erbarmungslos und unsere Kehlen werden immer trockener. So schlendern wir durch den Wald zurück nach Oberwald und setzen uns auf die Terrasse des Hotel’s Alpenblick.

Wir wählen 2 Bier, 1x Apfelstrudel mit Vanilleeis und 1x Germknödel mit Aprikosen und Vanillesauce. Sehr lecker! Gestärkt gehen wir dem Goneribach entlang zum Büssli zurück. Nach einer Dusche sind wir wieder etwas munterer und auch der allabendliche Wind bringt etwas Kühlung. Heute wird grilliert. 

Nach Oberwald


Heute morgen heisst es zusammenpacken und weiterreisen. Wobei unser Ziel nur grad 39 km entfernt ist. So lassen wir uns Zeit, geniessen die Sonne, die Ruhe und fahren kurz nach 11 Uhrlos. Die Strasse gewohnt schmal, aber die Einheimischen geduldig mit uns Flachländer. So klappt es mit dem Kreuzen und sogar das Postauto kommt genau am richtigen Ort entgegen.

Dann fahren wir Richtung Fiesch, tanken, passieren Niederwald, Blitzingen. Fahren weiter durch Münster, Ulrichen und halten vor dem Volg in Oberwald an. Ein paar Sachen werden eingekauft und kurz nach 12.30 sind wir auf dem Camping. Wir haben die Qual der Wahl, entscheiden uns für ein kleineres, dafür sonnigeres Plätzchen und richten uns ein.

 Gegen 16 Uhr spazieren wir in Richtung Dorf und lassen uns auf der Terrasse des Restaurants „Al Ponte“ mit Lammfilet vom heissen Stein, Saucen und  Pommes verwöhnen. Dazu ein guter Rotwein. So geht Ferien! 

Es Rundreisli z Fuess


Heute nehmen wir den Weg nach Binn unter die Füsse. Beim Camping überqueren wir die Binna und müssen dann zuerst über einen Lawinenkegel stapfen. Weiter geht es mal etwas bergauf, mal wieder bergab. Der Weg führt dem Hang entlang hoch über der Binna.

Es hat wunderbare Blumen in vielen verschiedenen Farben. Eine Augenweide! Etwa auf halbem Weg lädt eine Bank zum Rasten ein. Weiter geht es vorbei an schmucken Häusern bis wir dann zu der steinernen Brücke im Binn kommenDiese Bogenbrücke stammt aus dem 16. Jahrhundert. Binn ist ein schönes Dörfchen mit Kirche, Volg, Holzhäusern und dem Hotel Ofenhorn aus dem Jahr 1881.

Es wurde nach den ersten Mineralienfunden gebaut und beherbergt heute noch Gäste. Es gibt auch einige Geschäfter, aber alle sind geschlossen. Zurück gehen wir auf der Strasse, sie ist kaum befahren.  Es ist sehr heiss, ab und zu erfrischt uns ein kühles Lüftchen. Unterwegs machen wir Rast bei einem wunderschönen Picnic Platz direkt an der Binna.

Wir passieren Giessen und gehen dann auf einer Nebenstrasse weiter bis Im Fäld. Und von da wieder ins Restaurant Bärgkristall. Dort gibt es nämlich hausgemachten Rhabarberkuchen mit Schlagrahm! Gestärkt machen wir uns auf den Heimweg und geniessen die Sonne. 

Wasserfälle und Mineraliengrube


Heute Morgen können wir wieder „unsern“ Hasen beobachten. Er mümmelt im Gras und verschwindet dann wieder unter einem Wohnwagen. Nach den Zmorge mit frischen Ballons und Gipfeli nehmen wir den Weg in Richtung Mineraliengrube Lengenbach unter die Füsse. Immer schön der Binna entlang und in 25 Minuten sind wir „im Fäld“.

Von da aus führt ein Stationenweg (geologischer Lehrpfad) nach oben zur Mineraliengrube Lengenbach. Der Abbau von Mineralien in dieser Grube dient hauptsächlich der Wissenschaft. So findet man hier keine grossen Kristalle. Aber über 150 verschiedene, teils mikroskopisch kleine, einzigartige Formen. Etwa 30 davon wurden bis heute nur hier nachgewiesen. Zur Zeit wird mangels Geld nicht gearbeitet. Man kann Steine aufklopfen und findet die kleinen Kristalle. Meist Pyrit (Katzengold) auf Dolomit. Auch wir nehmen ein paar Exemplare mit. Viel interessanter als die Grube sind die vielen Wasserfälle des Lenge Bach.

Und zur Zeit führen die Bäche recht viel Wasser. Umso impossanter stürzen die Wassermassen in die Tiefe. Wieder „im Fäld“ angekommen geniessen wir Bier und einen Walliserteller im Restaurant. Es schmeckt gut allerdings war der Service gestern im Restaurant „Bergkristall“ doch deutlich freundlicher und besser. Beim Büssli geniessen wir die Abendsonne, grillieren noch etwas Fleisch, dazu Ballons und etwas Wein. 

Im Binntal


Brücke beim Camping

Herrlich haben wir geschlafen! Um 7.30 kommt jeden Morgen der Bäcker. Ballons, Gipfeli, Weggli, verschiedene Brote, Crème Schnitten, Erdbeertörtli und auch Käse, Würste, Milch… alles was man brauchen kann. Die Sonne zeigt sich wieder von der tollen Seite. Der Himmel strahlend blau.

Camping von oben

Wir zmörgele ausgiebig, lüften und legen Schlafsäcke und Kissen an die Sonne. Gegen 12 Uhrmachen wir uns dann auf den Weg in Richtung Fäld. Zuerst überqueren wir die Binna und gehen dann etwa 20 Meter über dem Bach auf einem schmalen Weg dem Hang entlang.

Lavinenkegel

Etwas weiter hinten müssen wir einen Lawinenkegel mit viel Holz überqueren. Die Brücke ist noch nicht aufgebaut. Schliesslich gelangen wir zum kleinen Weiler Fäld und gehen noch ein Stück in Richtung Heiwmeder und Tschampigläger. Wir sehen die Mineraliengrube von weitem und setzen uns noch auf eine Bank und sehen den Kühen zu. Auch ein Murmeli entdecken wir. 

Wie gesagt…

Gegen halb drei sind wir im Restaurant „Bergkristall“ und bestellen eine Hobelwurst und Hobelkäse, Bier, Espresso und 2 Nussstangen zum Mitnehmen. Wunderbar! Der Rückweg führt uns dann über Im Fäld der Binna entlang wieder zum Campingplatz. 

Blick zum “Fäld”

In’s Binntal

Zinal


Heute fahren wir weiter. Crans-Montana hat uns kein Wetterglück gebracht und der Camping Platz ist bescheiden punkto Sauberkeit. Aber heute morgen ist das Wetter trocken und trocken werden auch all unsere Sachen vor der Weiterfahrt. Erst schlängelt sich die Strasse nach Siders hinunter bevor wir dann wieder hochfahren ins Val d‘ Anniviers. Wir waren schon lange nicht mehr hier und so wecken die Namen der Dörfer viele Erinnerungen. An der Strasse wird gebaut, aber im grossen Ganzen ist sie in einem guten Zustand. Wir fahren bis zuhinterst.

Tzoucdana

Dort gibt es auch einen Camping, dieser ist zur Zeit aber nur auf Anfrage offen. Aber er ist schön gelegen und kommt bei uns auf die Merkliste. Nach einem kurzen Spaziergang fahren wir zurück und dann Richtung Brig. Die Strecke Visp-Brig ist wie eh und je langweilig. Dann gehts weiter in Richtung Mörel, Gregniols, Lax. Der Rotten hat extrem viel Wasser. Ab und zu regnet es ein wenig, dann scheint wieder die Sonne. Nach Lax zweigen wir ab in Richtung Ernen, schlängeln uns durch enge Dörfer und noch engere Kurven. Fahren durch den schnurgeraden Tunnel und gelangen schliesslich nach Binn.

Im Binntal

Von dort ist es noch ein Katzensprung bis zum Camping Giessen. Gegen halb 3 sind wir da. Die Platzwahl gestaltet sich etwas schwierig: zu schattig, zu klein, zu schräg. Aber schliesslich sind wir eingerichtet und lassen den Abend bei einem Raclette ausklingen. 

Shopping und Regen

Heute morgen hat es viel Nebel. Wir lassen uns Zeit. Der Platzwart, Zoran, hat gestern gesagt: „Gipfeli gibt es erst ab 9.“ Oder gar nicht… Er hat es vergessen. Nun, wundern tun wir uns darüber nicht. Der Camping ist an einer guten Lage, aber die Infrastruktur und der Platzwart lassen doch zu wünschen übrig. Zoran ist nett, hilfsbereit. Aber er macht nur soviel wie grad notwendig und das ist manchmal ein wenig zu wenig. Immerhin, die Sanitäranlagen wurden heute geputzt, das war tiptop.

Nach dem Frühstück plaudern wir noch etwas mit unserem Nachbarn. Er hat im See nach Forellen gefischt und gönnt sich nun ein Bierchen. Auch uns bietet er Bier an, wir wollen aber ein wenig spazieren gehen. Der Weg ins Dorf geht stetig nach oben und führt vorbei an vielen, vielen Ferienwohnungen. Zur Zeit sind alle leer. Oben liegt der Etang Grenon. Wir sehen riesige Barsche.

Wir spazieren dem  Ufer entlang, schauen in Schaufenster, grüssen die anderen Spaziergänger. Mal scheint die Sonne (Jacke ausziehen), mal tröpfelt es (Jacke anziehen). Viele der Geschäfte sind über Mittag geschlossen und es beginnt etwas stärker zu regnen. So gönnen wir uns Cappucchino und Mille Feuilles mit Erdbeeren. Lecker und teuer.

Danach kaufen wir noch Kleider im Intersport Zermatten, Lebensmittel bei Denner und machen uns auf den Heimweg. Zuerst die Lebensmittel wegräumen, dann ein Bier in der Beiz. Es beginnt zu regnen… Jänu, im Kühlschrank gibt es auch noch Bier und zum Essen haben wir genug.