Die letzten 2 Tage in Canet-Plage
Viel gibt es nicht mehr zu erzählen. Oder doch?
Strahlender Sonnenschein, kaum Wind, angenehme Temperaturen.
Wir spazieren immer mal wieder nach Canet-Plage, manchmal dem Meer entlang, manchmal dem Fussweg entlang. Wir kennen schon einige Leute: den Mann mit der wattierten Jacke oder die Dame mit den 2 Kleinsthunden, den Hippie mit der gefärbten Glatze oder den Mann mit den 4 Lenkdrachen. Wir kaufen wieder Glaces und diesmal steht die Lehrtochter vor einem echten Problem. Die 2 Glaces kosten €5, ich bezahle mit einer €20 Note. Sie hat echte Probleme, der Taschenrechner muss her. Doch auch dieser löst ihr Problem anscheinend nicht. Mit einem gemurmelten:“ es ist sehr kompliziert, ich hole den Patron“, verschwindet sie mit dem Euroschein und kommt mit dem Patron wieder. Dieser löst das Problem sehr elegant, indem er mir €15 zurückgibt. Et voilà!
Das Karussell auf dem Hauptplatz spielt alte Melodien, das Kind möchte lieber aussteigen und brüllt laut. Die Möwen hüpfen herum, schreien lautstark und versuchen etwas zu ergattern.
Die nette Dame erklärt uns, dass der Honig von hier sei und das Salz auch und das Olivenöl sowieso. Wir kaufen eine Auswahl von kleinen Honigtöpfchen, bezahlen kontaktlos und verärgern so die nette Dame. Warum, wissen wir bis heute nicht.
Das letzte Mittagessen soll etwas Besonderes sein. Wir gehen katalanisch essen. Das Tagesmenü enthält eine reiche Auswahl an Vorspeisen, 3 Hauptspeisen und diverse Desserts für E18.50.
Wir entscheiden uns für einen katalanischen Teller mit Wurstwaren, dann Thunfisch und katalanische Crème. Zusammen mit einem katalanischen Rosé schmeckt das himmlisch und auch die 2 Espressi munden besser als die bisherigen. Der Wirt, ein Mann in unserem Alter, wirkt sehr kompetent und gelassen. Alles braucht seine Zeit, aber man wartet nicht zu lange. Die beiden Herren am Nebentisch, 2 Künstlertypen, unterhalten sich über Gott und die Welt, über Essen und Frauen und am Schluss wollen beide bezahlen…Ganz grosses Kino.
Wir spazieren nach dem Essen nochmals in Richtung Hafen, geniessen auf einer Bank die Sonne und betrachten den Autoverkehr. Sehen mindestens 5 Beinahezusammenstösse, wundern uns, dass es keine richtigen Zusammenstösse gibt und sehen, dass sich alles immer wieder in Minne auflöst. Et voilà!
Den Nachhauseweg machen wir dem Meer entlang, die Pyrenäen immer im Blick. Es hat merklich mehr Leute auch im Wasser. Auf dem Camping angekommen, besuchen wir die Poolanlage. Diese ist sehr schön angelegt. Es gibt auch 2 grosse Rutschbahnen. Allerdings ist das eine Becken doch mit sehr kühlem Wasser gefüllt. So baden wir im andern, legen uns noch ein wenig an die Sonne.
Noch ein letzter Einkauf im Supermarkt, der Bäcker will uns alle Baguettes verkaufen, wir entscheiden uns für eine.
Der Abend ist lau und ruhig. Hier lässt es sich gut campieren, wenigstens in der Vorsaison.
Der Sommer ist da!!!
Der Morgen zeigt sich noch unentschlossen. Der Wind hat etwas nachgelassen, die Temperatur ist angenehm, aber am Himmel hat es doch einige dickere Wolken. So gehen wir in langen Hosen, langem Shirt und Windjacken in Richtung Städtchen. WELCH EIN FEHLGRIFF!!! Die Jacken verstauen wir bereits nach 15 Minuten im Rucksack. Und dann gehen wir ganz langsam, immer dem Schatten nach und freuen uns über jeden lauen Windstoss. Der Sommer ist da! Es ist herrlich. Heute freut man sich über das laue Lüftchen, vor 2 Tagen war der Wind kalt und heftig.
Eigentlich wollen wir zum Chinesen, aber der hat offenbar nur abends geöffnet. Und so landen wir im „le Caraibe“ und essen karibische Magret de Canard und karibischen halbrohen Thunfisch. Dazu gibt es karibischen Wein von hier und Crème Catalan von dort. Zum Apéro gönnen wir uns 2 Glas
Schampus aus Anlass unseres 37. Hochzeittages (kirchl. Trauung).
Nach dem Essen sind wir etwas müde und setzten uns auf eine Bank mit Blick aufs Meer und lassen Sonne, Meer, blauen Himmel…auf uns wirken.
Schliesslich spazieren wir noch bis zum Hafen, krempeln dort unsere Hosenbeine hoch, packen Schuhe und Socken in den Rucksack und spazieren dem Meer entlang, die Füsse im kühlen Nass, bis zur Unterführung wo wir dann den Camping erreichen.
Im kleinen Supermarkt auf dem Camping kaufen wir uns ein Bier und etwas Wein, setzen uns vor unser Büsli in die Sonne, geniessen etwas Brot mit Melone und Breasola und denken: „so geht Ferien!“
Zum Schluss noch ein Paar Strandeindrücke:
Der Wind, der Wind…
In der Nacht legt der Wind noch ein wenig zu. Wir werden zum Teil ganz schön durchgeschüttelt.
Am Morgen schein die Sonne, es hat weniger Wolken, aber der Wind bringt nochmals ein wenig Regen und so beschliessen wir, erst mal abzuwarten und lesen und häkeln ein wenig. Wir haben da so unsere Theorien zum Wind.
Der Wind will eigentlich nach Katalonien. Aber da stehen die Pyrenäen im Weg und die sagen: «Nein, Nein, die Katalanen sind schon so genug durchgeschüttelt. So ein Wind würde sie ganz aus der Bahn werfen. Jetzt haben sie endlich einen neuen Präsidenten, der ist zwar nur 2. Wahl, aber immerhin gewählt. Würde der nun nach Madrid geblasen, wäre die Katastrophe komplett. Deswegen blocken wir, die Pyrenäen, diesen Wind ab und belassen ihn in Frankreich.» Deswegen muss der Wind noch an Stärke zulegen, damit er diese Hürde schafft. Morgen soll es dann soweit sein. Hoffentlich, vielleicht, möglicherweise…
Wir haben dann gegen 13 Uhr ein wenig Melone gegessen und sind dann bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Canet-Plage spaziert. Die Bettenburg sieht bei Sonnenschein schon viel freundlicher aus. Blauer Himmel, blaues Meer und dazwischen ein langer Sandstrand.
Heute hat es sehr wenige Leute und die Restaurants sind zum Teil geschlossen. Aber die Mittagszeit ist auch schon vorbei. Dafür haben die Geschäfte wieder geöffnet und so schauen wir mal hier, mal dort und kaufen ein paar Kleinigkeiten ein.
Bei einer Brasserie trinken wir 2 Bier bevor wir uns auf den Heimweg machen
Wir braten ein paar Würstchen, essen Brot und Käse dazu und freuen uns auf morgen.
Canet-Plage
Der Morgen beginnt recht vielversprechend. Ziemlich blauer Himmel, Sonnenschein, aber immer noch kräftiger Wind.
Wir geniessen das Frühstück und machen uns gegen 11.30 Uhr in Richtung Canet-Plage auf. Da hat sich die Sonne schon wieder versteckt. Wir ziehen lange Hosen und Windjacken an.
Durch die Unterführung (mit Bewachung) erreichen wir die andere Strassenseite, das heisst die Seite des Meers. Wir spazieren der Promenade entlang des Meers. Die Windböen sind sehr stark und zum Teil ist es ein wenig ungemütlich. Canet-Plage ist eine Bettenburg.
Viele Hotels und viele Appartementhäuser. Dazwischen hat es immer wieder Plätze mit vielen Restaurants und Geschäften. Der Strand ist sehr breit, einzelne Strandrestaurants haben auch schon geöffnet, aber die Badegäste fehlen noch.
Da heute Montag ist, haben auch einige der Geschäfte geschlossen. Touristen gibt es noch nicht so viele, vielleicht auch weil das Wetter im Moment eher an Schweden als an Südfrankreich erinnert. Wir schauen mal da und mal dort und gelangen schliesslich ans andere Ende von Canet-Plage, zum Hafen. Hier solls auch ein Aquarium geben. Beim näheren Betrachten des Aquariums kann man unschwer feststellen, dass wahrscheinlich alle Fische gegessen wurden und das Gebäude mangels Attraktionen geschlossen ist. Jä nu so denn!
Wir beschliessen, etwas im Inneren des Städtchens wieder in Richtung Süden zu gehen. Nach einiger Zeit gelangen wir zum Gymnasium Rosa Luxemburg und müssen uns eingestehen, dass unser Orientierungssinn heute (und selbstverständlich nur heute) versagt hat. Dank unserem Handy finden wir aber wieder den richtigen Weg zurück in Richtung Strand. Bei einem grossen Platz machen wir eine Kaffeepause in einem netten kleinen Lokal. Kaum sind wir wieder auf der Strasse, beginnt es leicht zu regnen. Wir werden nicht nass, der Wind trägt die Tropfen vor dem Aufprall weiter. Wir suchen und finden den Carrefour City und kaufen noch 2-3 Kleinigkeiten. Die Touristinformation haben wir auch besucht und einige Prospekte mitgenommen. Wir schauen noch in ein paar Geschäfte hinein und arbeiten uns langsam wieder gegen den Campingplatz vor. Bei der Unterführung kontrolliert der nette Wächter unsere Armbändeli, welche uns die Zugehörigkeit zum Camping bescheinigen, wünscht uns einen guten Abend und wir sind nur noch 5 Minuten vom Büsli entfernt. Doch der Regen kennt kein Erbarmen, er mag nicht mehr warten. So sind wir etwas nass und etwas durchgefroren. Die Standheizung rettet uns ein weiteres Mal.
Gegen 17 Uhr machen wir uns dann auf den Weg zur Bar, geniessen 2 Pressions, kaufen noch Wein und Orangensaft und dann gibt es Reis mit Tomatensauce und Schweinefilet. Heute Nacht werden wir uns nochmals warm zudecken. Mal sehen was uns der morgige Tag dann so bringt.
Autoroute entre deux mers
Heute heisst es Abschied nehmen vom Camping Albret Plage. Es fällt nicht wirklich schwer. Es hat die ganze Nacht immer wieder geregnet. Der gestrige Samstag ist fast ganz ins Wasser gefallen. Gefallen sind auch die Temperaturen. Es ist unangenehm kühl.
Gegen 9.30 Uhr fahren wir los, tanken unterwegs noch bevor es dann auf der Autobahn weiter in Richtung Osten geht. Es herrscht reger Verkehr und immer wieder gibt es Regengüsse. Wir fahren wieder vorbei an Toulouse, Carcasonne bis Narbonne. Dann zweigen wir in Richtung Perpignan ab. Wir sehen die Pyrenäen, zum Teil noch mit Schnee bedeckt. Die Sonne zeigt sich auch, aber es weht ein sehr zügiger Wind (10m/s).
Die Dame von unserm Navigationsgerät schickt mich dorthin, der Mann am Ipad dahin. Aber schliesslich finden wir den Campingplatz, den wir uns ausgesucht haben. Wir checken ein, erhalten eine Übersichtskarte mit 2-3 Hinweisen wo wir uns hinstellen können. Es ist etwas verwirrlich, aber es ist kaum jemand da (ausser ein paar mutigen Holländern). Wir finden einen ruhigen Platz fast am Ufer des Etangs. Der Wind bläst und bläst.
Nach dem Aufstellen erkunden wir den Camping. Es gibt viele Campinghäuser, die meisten noch im Aufbau. Der Platz für die Campingbusse etc., ist etwas verwahrlost. Aber es gibt Wasser, Strom und ab und zu etwas Internet. Im Zentrum bei der Rezeption gibt es einen tollen Wasserpark, der ist allerdings noch geschlossen. Aber gleich daneben ein Schwimmbad, gedeckt und beheizt. Dann gibt es einen kleinen Supermarkt, eine Bäckerei, einen Früchte und Gemüseladen. Die sind alle offen. Ebenfalls offen hat das Restaurant. Alles in allem ein Platz auf dem man ohne weiteres ein paar Tage bleiben kann. Wir spazieren noch zum Strand und braten uns dann ein Schweinefilet mit Brot und Tomaten zum Znacht. Die lange Fahrt hat müde gemacht und wir gehen bald schlafen.
Ein Prachtstag – der letzte hier?
Die Nacht ist sternenklar und dementsprechend auch ziemlich kalt. Da es ja bei uns zu Hause so warm war bei der Abreise, haben wir auf die ganz warmen Schlafsäcke verzichtet. Manchmal bereuen wir das. Aber wir haben ja eine Standheizung.
Am Morgen zeigt das Thermometer 9 Grad (immerhin plus!). Der Himmel ist wolkenlos und es weht fast kein Wind.
Nach dem Frühstück, gegen 10.30 Uhr gehen wir zum Strand und laufen dem Meer entlang. Der Wind ist ablandig und auf den Wellen bilden sich Gischtspritzer. Es sieht toll aus. Heute wollen wir nicht nur nach Vieux Bouclau sondern rund um den Lac Marin spazieren. Wir sind nicht die Einzigen mit diesem Vorhaben. Meistens entwirrt sich das bunte Durcheinander von Fussgängern, Hunden und Velofahrern problemlos. Einige wenige Velofahrer klingeln allerdings aufdringlich die Fussgänger zur Seite oder versuchen sie mit Kollisionskurs in den Graben zu drängen.
Das ist dann weniger angenehm. Wir machen ab und zu eine kleine Pause und schauen die Landschaft an. Der See sieht im Moment nicht wirklich einladend aus. Viele Algen schwimmen im Wasser. Diese werden dann zu Beginn der Badesaison ausgeschöpft. Zum Baden scheint das Wasser sowieso noch zu kalt. Einige Standuppaddler versuchen ihr Glück und einige Hunde jagen die Vögel. Apropos Vögel: Hier sehen wir nicht nur Spatzen, Amseln und Elstern. Sondern auch den Wiedehopf, den Kleiber, Rotkehlchen und Bachstelzchen.
Am Seeufer hat es Möwen, Seeschwalben und andere Wasservögel. Im See gibt es auch reichlich Fische. Gegen 13.15 Uhr sind wir dann wieder im Städtchen und gehen in dieselbe Brasserie essen wie gestern. Mit Mühe finden wir noch einen Tisch. Es herrscht ein reges Treiben. Es wird geplappert, gelacht, spanisch, baskisch, französisch und die Kellner haben sehr viel zu tun. So dauert es doch eine ganze Weile bis wir bedient werden. Wir bestellen uns als Vorspeise halbgekochten Thunfisch (sehr lecker) und danach zwei Mal Merluchon (Dorsch). Wir bekommen 2 Riesenportionen, die wir auch brav aufessen. Danach bleibt allerdings kein Platz mehr für ein Dessert. Unser Kellner gehört in die Kategorie „beschäftigt tun, ohne effizient zu sein“. Wir nehmen es gelassen, andere Gäste sind ziemlich verärgert.
Nach dem Essen flanieren wir noch ein wenig durch die Geschäfte. Ich kaufe mir einen Pulli und wir kommen ganz nett ins Gespräch mit den Besitzern. Er fragt woher wir kommen und ob wir Golf spielen würden. Wir erklären ihm, dass Golfspielen in der Schweiz sehr teuer sei. Und er meint, dass in Frankreich Golfspielen billiger sei als Rauchen. Wir empfehlen ihm, das Rauchen für das Golfspielen aufzugeben. Schliesslich sind wir wieder am Strand angelangt und spazieren zum Campingplatz zurück. In der Zwischenzeit hat das Himmelsblau einem Himmelsgrau Platz gemacht. Die Wetterprognose für morgen ist nicht so gut. Es soll den ganzen Tag leicht regnen. Warten wir`s ab. Morgen ist sowieso ein Ruhetag bevor wir dann am Sonntag weiter reisen.
Nach Regen folgt Sonnenschein
Gegen 8.30 Uhr stehen wir auf, machen Morgentoilette, essen eine Kleinigkeit und wollen dann gegen 11.30 Uhr ins Städtchen gehen. Ein Regenguss verspätet unsern Abmarsch. Und so wandern wir mit Regenjacken bestückt, im Rucksack steckt ein Regenschirm, immer den kleinen Strassen entlang nach Vieux-Bouclau. Heute hat es viele Leute hier. Die meisten haben frei und nutzen den immer schöner werdenden Tag zum Flanieren. Alle Geschäfte sind geöffnet. Hier, sowie in vielen, vielen andern Ländern der Erde, ist man eben der Ansicht, dass die Leute, wenn sie frei und somit genug Zeit haben, mit der ganzen Familie auch einkaufen und Spass haben sollen. Ist gut fürs Geschäft und gut für die Laune der Besucher.
Wir schauen in einige Geschäfte, sehen viele schöne Sachen auch einen tollen Früchte und Gemüsestand entdecken wir. Kaufen tun wir nichts.
Gegen 13 Uhr gehen wir essen und ergattern sogar noch einen schönen Tisch in der Frontreihe mit Blick auf die Lagune. Wir essen Fisch, Dorade und Merluza mit Gemüse und Reis. Es schmeckt wunderbar. Dazu etwas Rosé, es ist perfekt. Die Sonne scheint, aber es geht ein zügiger, kühler Wind. Zum Dessert lassen wir uns eine Auswahl an Gourmetdesserts zum Teilen auftischen und 2 Espressi runden das Ganze ab.
Vor dem Nachhause gehen setzen wir uns noch ein wenig auf eine Bank an die Sonne, um uns aufzuwärmen. Wir beobachten einige grosse Fische in der Lagune und kleine Krebse.
Dann spazieren wir in Richtung Strand und laufen alles dem Meer entlang bis zum Campingplatz. Einige Wagemutige baden im Meer, das Wasser ist noch nicht sehr warm. Die meisten Leute suchen sich jedoch ein windgeschütztes Plätzchen und lassen die Sonne auf die Haut scheinen.
Zu Hause beim Büsli setzen wir uns in die Sonne, lüften unsere Schlafsäcke und Decken und gehen noch ein wenig einkaufen.
Zum Abendessen reicht ein wenig Brot, Wurst und Käse.
Gegen 19.30 Uhr verschwindet die Sonne hinter den Bäumen, es wird wieder merklich kühler.
Wir hoffen, dass der morgige Tag ähnlich sonnig wird wie der heutige. Für Samstag ist schon wieder Regen angesagt. Mal sehen.
Ein aufregender Tag
Die Nacht ist sehr ruhig. Gegen 5 Uhr morgens müssen wir mal die Toiletten aufsuchen und verscheuchen 3 Hasen. Hier auf dem Platz und in den angrenzenden Dünen leben viele dieser kleinen Hüpfer. Sie graben auch ab und zu mal Löcher, man muss sich beim Gehen in Acht nehmen.
Wir schlafen bis gegen 8.30 Uhr. Es regnet ganz leicht. Die Duschen sind eher schlecht, aber man wird wenigstens ein bisschen nass.
Wir sitzen im Wagen als plötzlich ein grosser, gelber Bagger auffährt. Er zirkelt sich hinter unser Büssli, seine Schaufel ist mit Ästen und Erde gefüllt. Dann zupft er gekonnt das dürre Bäumchen hinter unserer Heckklappe aus und schwupps wird ein neuer Baum gesetzt. Sehr präzise Arbeit.
Nun wird das Frühstück vorbereitet. Teewasser gekocht, dazu soll es noch Wurst mit Rührei geben. Die beiden Thermoskrüge sind gefüllt und dann hört man ein leises, sterbendes pfffffff………Stille.
DIE GASFLASCHE IST LEER!
Aber wir haben ja noch unsern Trangia-Campingkocher dabei. Das Frühstück ist gerettet.
Danach bauen wir die Flasche aus, Pavel fragt an der Rezeption nach. Die verkaufen keine. Vielleicht der SPAR nebenan oder vielleicht der SuperU vorne an der Kreuzung.
Bei SPAR gibt es keine solchen Flaschen. Zum SuperU ist es zu weit, um mit einer gefüllten Gasflasche zu Fuss zum Büssli zurück zu kehren. Was bleibt? Alles fahrtüchtig machen, Stühle und Tisch bleiben hier und ab zum SuperU. Die Dame an der Information kukkt erstaunt. So eine Flasche habe sie noch nie gesehen. Vielleicht im Le Clerc in Soustons. Nur 7 km entfernt. Pardon et au Revoir.
Gut fahren wir also dorthin und finden nach einigem Suchen besagten Le Clerc. Der nette Mann sagt uns das gleiche wie die Dame vom SuperU. Man könne vielleicht mit einer anderen Gaskartusche, aber dann müsse man noch Depot bezahlen und vielleicht passe es dann oich nicht und hier in der Umgebung würde man keine solche Flasche bekommen. AHA!
Beim Sportladen des Le Clerc erstehen wir nun noch einige Kartuschen, die zu unserm Trangia passen. Wir sind ja campingerprobt und geben nicht so schnell auf.
Dann stellen wir die leere Flasche wieder an ihren Platz und fahren zurück zum Camping. Alles wieder aufstellen und dann gehen wir zu Fuss nach Vieux-Boucau-les Bains. Dort flanieren wir durch die Einkaufsstrasse, trinken zum Apéro ein Glas Rosé und ein Grimbergen.
Zuhause gibt es Kartoffeln und Lachs und nach dem Abendessen spazieren wir noch zu den Dünen und schauen ins Meer. Die Wellen sind hoch und der Wind bläst stark. Ein Surferparadies.
570 km
Gegen 9.15 Uhr brechen wir auf. Alles ist nass. Der Regen von gestern Abend war heftig und es hat immer noch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Zuerst wollen wir noch auftanken. Die von uns angesteuerte Tankstelle funktioniert allerdings nicht. Das freut die Agip Tankstelle gleich nebenan. Gut gefüllt nehmen wir die Strecke um 9.30 Uhr in Angriff. Wir fahren zuerst ein kurzes Stück Richtung Osten zur nächsten Autobahnauffahrt und dann geht’s in Richtung Westen. Wir fahren in Richtung Béziers, passieren Carcassonne, wo wir im letzten Jahr waren. Wir sehen die mittelalterliche Festung ganz kurz von der Autobahn aus. Dann geraten wir in einen kurzen Starkregen und weiter geht`s.
Kurz nach Toulouse wechseln wir uns beim Fahren ab. Es ist immer noch grau und manchmal regnet es. Wir fahren parallel zu den Pyrenäen. Die Berge selbst kann man nur erahnen (Also ICH habe Schneebrge gesehen. Anm. der Redaktion). Das Wetter ist zu trüb. All die Flüsse, die wir überqueren sind ziemlich reissend und braun gefärbt. Zum Teil führen sie viel Holz mit sich.
In Bayonne fahren wir dann auf der A63 weiter in Richtung Bordeaux und verlassen diese bei der Ausfahrt 8. Hier wird an der Autobahn gebaut und so müssen wir zuerst in die falsche Richtung fahren und in einem Kreisel wenden.
Und nun liegt der schönste Teil der Fahrt vor uns. Auf den letzten 20 km passieren wir knapp 20 Kreisel. Unsere Navigationstante ist ununterbrochen am reden (Quasseltante).
Und es kommt wies kommen muss, wir verfahren uns, weil man ja nicht immer zuhören mag. Aber wir „verlieren“ maximal 3 Minuten und sind bald wieder auf dem richtigen Weg. Schliesslich finden wir auch die richtige Zufahrt zum Camping „albret plage“. Es gibt hier mehrere Campingplätze.
Wir erhalten ein Plänchen und machen uns auf die Suche nach einem geeigneten Platz. Es ist wenig los hier. Das Wetter ist im Moment auch nicht grad so amächelig. Wir sehen uns erst die neu geschaffenen Plätze für Campingwagen an. Schön hell, geräumig, ohne direkten Schatten und nahe der Sanitäranlagen.
Dann gehen wir weiter zu dem Platz wo wir im letzten Jahr waren. Alles ist frei, wir wären wunderbar alleine. Wenn nur der Weg zu den Toiletten nicht so lange wäre, wenn nur der Wind nicht so stark und kühl blasen würden.
Wir entscheiden uns für den ersten Platz und richten uns ein. Dann spazieren wir zum nächsten Campingplatz wo es einen Einkaufsladen gibt. Der erschient uns etwas besser sortiert als beim letzten Mal. Wir brauchen nicht viel, sehen uns aber ein wenig um. Mit einer Baguette und etwas Bier verlassen wir den Spar und gehen zurück.
Heute gibt es Bratwürste vom Grill mit Brot und einem Resten Hörnlisalat. Der Verdauungsspaziergang führt uns zur Entsorgungsstelle und noch um den Platz herum. Wir werden bald schlafen gehen, die lange Fahrt hat uns müde gemacht.
Der letzte Tag in Mèze
Wir lassen uns von der Sonne und dem Aufwachen ringsum wecken.
Zum Teil herrscht schon rege Betriebsamkeit. Die Engländer vis à vis fahren ab. Aber das läuft sehr geordnet und unaufgeregt ab. Ganz anders bei den Franzosen hinter uns Die beiden Hunde winseln, sie wollen doch auch mit. Dann wird ein Küsschen da und eins dort verteilt. Man wünscht sich alles Gute und bis zum nächsten Mal und überhaupt. Der Abschied dauert minutenlang. Es herrscht allgemein Aufbruchsstimmung, aber es kommen auch einige Neue an. Der Camping hier ist in 2 fast identische Teile aufgeteilt. Und das ganz trickreiche ist, dass auf den beiden Hälften die gleichen Nummern sind…
Drum steht der Berner jetzt auf dem Platz den eigentlich der Hamburger wollte. Dank der europäischen guten Völkerverständigung schaffen es die beiden ohne Gewalt, die Situation zu klären. Der Schweizer hat Recht, der Hamburger biegt diesmal richtig ab. Nach dem Morgenessen gehen wir zum Einkaufen zum Carrefour gleich über die Strasse. Da ist was los! Na klar, morgen ist der 8.5., der Tag der Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands. Ein Feiertag in Frankreich (wissen wir nur dank Tante Wiki). Da wird eingekauft: Chips, Fleisch, Gemüse, Früchte, Brot und alles andere was das Herz noch so begehrt. Schliesslich muss man 36 Stunden ohne Einkaufen auskommen.
Wir bahnen uns den Weg durchs Gewimmel und kaufen für die nächsten 3 Tage ein wenig Fleisch, Kartoffeln und Getränke ein. Beim Büsli verstauen wir die Dinge, geniessen die Sonne und machen uns gegen 15 Uhr auf den Weg in die Stadt. Immer dem Meer entlang, vorbei an den Boulespielern, weiter dem Hafen entlang, durch den Yachthafen hindurch auf die andere Seite.
Es ist schwül, hinter uns im Landesinneren scheint sich etwas zusammen zu brauen. Zum letzten Mal (für dieses Mal) kehren wir in „unserer“ Stammbeiz ein, trinken 2 Grimbergen, schlendern noch durch ein paar Gassen, kaufen eine Baguette und kehren zum Camping zurück. Kurz vor dem Camping schauen wir noch 4 Petanquespielern zu, die auf einem Sandplatz spielen. Wau!
Gegen 18 Uhr beginnt es dann zu regnen und es blitzt und donnert. Zum Glück weht kaum ein Wind, so gibt es keinen Grund unsere Grillparty ins Innere zu verlegen. Seelenruhig wandern 2 Kalbsplätzli auf den Grill, dazu gibt es Hörnlisalat, gegrilltes Brot und Rüebli. Und selbstverständlich Roséwein. Das Gewitter ist zwar schnell vorbei, aber der Regen hat sich an diese Gegend gewöhnt und bleibt noch ein wenig. Kein Problem, wir sind Skandinavien erprobt.