Die Natur braucht sich nicht anzustrengen, bedeutend zu sein. Sie ist es. (Robert Walser 1878-1956)
Wer Natur nicht mag, sondern einfach nur Badeferien machen will, der ist in Hawai’i definitiv am falschen Ort. Es gibt sie zwar, die Sandstrände. Die wenigsten sind kilometerlang. Nur einige sind so erschlossen, wie wir es von der Adria oder ähnlichen Feriendestinationen her kennen (z.B. Waikiki, Honolulu). Die meisten Strände der Inselgruppe Hawai’i sind klein, verborgen, zu Fuss oder mit dem Schiff erreichbar. Sand gibt es zwar auch, aber Steine, Felsen sind meistens auch dabei. Die Inseln haben schon einige Sturmfluten oder Tsunamis erlebt. Der Sand wird weggespült, die Felsen und Korallen bleiben.
Nach dem gestrigen langen Tag lassen wir es heute gemütlich angehen. Gegen 11 Uhr machen wir uns auf den Weg. Das erste Ziel: Der Kaloko Drive. Dieser beginnt ein paar Kilometer von Kona entfernt und steigt während 7 Meilen von fast Null auf rund 1600 Meter hoch. Eine ziemlich steile Angelegenheit. Das Besondere daran ist, man sieht wunderbar ins Tal (Küste) und man ist die ganze Zeit in einem Regenwald.
Die Aussicht können wir heute vergessen. Es hat einfach zu viele Wolken hier oben. Und aus denen nieselt es sogar ein wenig. Aber der Wald, die ganzen Pflanzen hier sind wunderbar. Ein toller Abstecher.
Wieder unten im Tal geht‘s weiter in Richtung Norden. Wir fahren kurz beim Flughafen vorbei, einfach so weil wir mal sehen wollen wie er aussieht. Dann kommt eine Abzweigung zum Kekaha Kai State Park. Die Strasse führt quer durch ein Lavafeld und ist ungeteert.
Es hat Löcher, Löcher und Löcher. Wir wollen schon fast aufgeben und werden kräftig hin und her geschüttelt. Dann kommen wir zum Parkplatz, steigen aus und gehen zu Fuss zum Meer. Welch ein Anblick! Die ganze Schüttlerei hat sich mehr als gelohnt! Ein Strand, wie wir ihn lieben: Sand, Palmen, Steine, vorne im Meer ein Riff. Holz liegt überall herum – ein Traumstrand. Es hat selbstverständlich auch Leute, aber es hat auch Platz für Fische und Schildkröten.
Vom Ufer aus schauen wir einigen zu, wie sie sich im Wasser tummeln. Etwas weiter liegen 2 auf den Steinen in der Sonne und wärmen sich auf.
Wir verbringen gut 2 Stunden an diesem Strand, schauen, fotografieren, spazieren ein wenig. Es ist herrlich.
Auf dem Rückweg werden wir Teil des allnachmittäglichen Staus in Richtung Kona. Wir hören eine wenig Radio, geniessen die Musik und hören lustige Geschichten. Zum Beispiel, dass es in Kalifornien neuerdings Poke-Restaurants gibt und diese einen grossen Zulauf haben. Der Radioreporter fand das sehr lustig. Er wurde auch gefragt, ob es dies in Hawai’i auch gäbe. Aber er meinte, dass Poke einfach zu jeder Mahlzeit dazugehört und man doch deswegen keine speziellen Restaurants brauche.
Poke wird meistens mit rohem Gelbflossenthunfisch und verschiedenen Gewürzen und Sojaöl etc. gemacht. Poke bedeutet schneiden, portionieren.
Wieder zu Hause geniessen wir den Pool und das Jacuzzi und die Lanai (heute ohne poke )
Wegen Schnee geschlossen
Um 13.50 Uhr sind wir am vereinbarten Treffpunkt. Joe (ursprünglich aus Arizona) ist unser Guide für den heutigen Ausflug. Eigentlich ist er ja pensioniert, aber dieser Job macht ihm sehr viel Freude. Unterwegs holen wir noch einige Leute ab und sind schlussendlich 14 Personen in einem Kleinbus. 1 Paar aus Kanada, ein Paar aus Australien, ein Paar aus Italien, wir Schweizer und 6 Amerikaner.
Joe weiss uns viel zu erzählen. Er erklärt uns, dass es auf Hawai’i schneller und langsamer fliessende Lava gibt. Dies sieht man auch aus der Form der Lavafelder. Schnell fliessende Lava ist nach dem Erkalten meist sehr scharf, die langsamer Fliessende sieht eher wir Schokoladencreme aus. Er weiss viel und lässt uns an seinem Wissen teilhaben. Schliesslich biegen wir in die Saddle Road ab und steigen unaufhörlich nach oben. Bei rund 7000 Fuss gibt es eine Aklimatisierungspause mit einem frühen Abendessen. Man setzt sich an den Tisch und kommt mit den Leuten ins Gespräch, das Essen schmeckt recht gut. Dazu gibt es Wasser und Tee oder Kaffee. Das Camp ist auf dem Gelände einer alten Schafscherstation.
Dann geht es weiter immer nach oben bis wir bei gut 10‘000 Fass das Visitor center erreicht haben. Joe hat es beim Anblick der frisch verschneiten Kappe das Mauna Kea schon befürchtet, die Strasse auf den Gipfel ist wegen Schnee geschlossen.
Hawai’i liegt auf dem 19. Nördlichen Breitengrad. Hat tropisches Klima (mehrheitlich), Regenwälder, Meer, Sandstrände, eine Durchschnittstagestemperatur von 29.1 Grad und JETZT SOLL DIESE STRASSE WEGEN SCHNEE GESCHLOSSEN SEIN?????
Wir sind etwas gefrustet. Wir wollten doch den Sonnenuntergang auf 4’207 Metern erleben, die Teleskope von Nahem sehen…
Aber zu ist zu. Die Strasse ist verschneit und da gibt es kein Durchkommen.
Gut, wenigstens haben wir extrem klaren Himmel. Joe zeigt uns einen kleinen Hügel, den wir besteigen können, um den Sonnenuntergang zu sehen. Selbstverständlich sind wir nicht alleine. Ein Glück, dass der Berg nicht kippt. Und der Sonnenuntergang war einmalig!
Danach geht’s wieder zurück zum Bus, es wird schnell dunkel. Joe fährt mit uns zu einem dunklen Parkplatz auf dem Universitätsgelände und packt sein Teleskop aus. Der Himmel ist voller Sterne, Sternschnuppen. Wir sehen Venus, den Nordstern, Sirius, die 7 Schwestern, Andromeda, die Zigarrengalaxie und, und, und,…
Joe weiss fast alles. Er kennt auch die Geschichten der Ureinwohner Hawai’i‘ s und ihren Bezug zu den Sternen. So erzählt er, dass wenn die Plejaden (7 Schwestern) im Westen des Sonnenuntergangs sichtbar waren, dass dann die Zeit des Friedens anbrach in Hawai’i. Es durfte nicht mehr gekämpft werden, die Feinde halfen einander mit Lebensmittel aus, Feste wurden gefeiert. Diese Zeit fällt in die Monate November-Januar/Februar. Noch heute finden die meisten Feste auf Hawai’i in dieser Zeit statt.
Zur Stärkung gibt es noch Brownies und warme Schokolade. Es ist so um Null Grad.
In Hawai’i gibt es auch immer wieder Spannungen zwischen den Rechten der Ureinwohner und den neuen Technologien. So stehen heute auf dem heiligen Berg Mauna Kea mehrere Teleskope. Gegen den Bau eines weiteren macht sich Widerstand breit. Joe und auch wir haben Sympathien für beide Seiten: Fortschritt ist erstrebenswert, aber man soll auch die Gefühle der Ureinwohner samt ihren Gebräuchen respektieren.
Gegen 21 Uhr packt Joe sein Teleskop zusammen und wir machen uns auf den Heimweg.
Unter den 4 Amis, die zuerst aussteigen, ist ein richtiges Unikum. Er verabschiedet sich von den Guys from Canada, Italy and Switzerland sowie den Aussies und meint: „sorry guys for Donald and the other things.“
Gegen 23 Uhr sind wir dann wieder im Condo und geniessen noch einen Bacardi und ein Bier auf der Lanai. Hier ist es wieder angenehm warm.
Und hier noch der Sonnenuntergang au 10’000 Fuss Höhe:
The Southernmost Point of the USA
Wir waren ja schon auf Key West, dem südlichsten Punkt des amerikanischen Festlandes. Heute soll es also der südlichste Punkt der Vereinigten Staaten von Amerika sein.
Zunächst fahren wir dem Ali’i Drive entlang Richtung Süden. Diese Strasse ist bei Joggern und Velofahrern sehr beliebt. Drum muss man immer ein wenig aufpassen. Rechts ist das Meer mit kleinen Buchten, Hotels, Condominiums. Links sind Hotels und Condominiums.
Dann biegen wir in die Napoopoo road ab. Innerhalb von 18 km geht’s rund 400 Meter zum Meer hinunter. Stetig, langsam durch gefühlt 100 Kurven. Am Ende befindet sich die Kealakekua Bucht.
Ein Paradies für Schnorchler und ein Rastplatz für Delfine. Heute sind die Delfine jedoch woanders. Keiner lässt sich blicken. Beim Park der Hikiau Heiau (ihr erinnert euch Heiau ist ein Tempel).
Am Ende der Bucht sieht man ein Denkmal welches auf nichtamerikanischem Boden steht: Das Denkmal von James Cook und der war…ja richtig: Engländer. Zum Denkmal kommt man nur vom Wasser aus oder per pedes.
James Cook stolperte im Januar 1778 über Hawai’i. Er landete in Waimea auf Kaua’i. Etwas später segelte es in die Kealakekua Bucht. Die Hawai‘ianer dachten, dass er ein Gott sei. Weil ihnen vorausgesagt war, dass dieser Gott genau da landen würde wo Cook jetzt war. Als sie merkten, dass er offensichtlich doch nicht der Erwartete war, töteten sie ihn. Danach waren sie doch nicht mehr so sicher, ob sie das richtige getan haben und verteilten seine Körperteile an wichtige Hawai’ianische Männer. So war der Brauch bei wichtigen Männern. Später wurde dann an dieser Stelle ihm zu Ehren ein Monument errichtet (auf britischem Boden notabene).
Etwas weiter steht die St. Benedict Roman Catholic Church, oder besser unter dem Namen „Painted Church“ bekannt. Sie wurde 1899-1904 erbaut und bemalt. Der Künstler, zugleich Priester, war ein Belgier. Bruder John strandete wegen einer Gelbfieber Epidemie in Hawai’i und er blieb als Priester in South Kona. Für die Arbeiter der neuen Kaffeefarmen baute er diese Kirche an den Hängen des Mauna Loa. Die Bilder waren für ihn eine Brücke zu den Leuten bevor er die Hawai’ianische Sprache erlernte. Die Kirche ist aus Holz und einige Termiten freuen sich sehr darüber…
Wieder zurück auf der Hauptstrasse fahren wir Meile um Meile durch Wald, Lavafelder und viel Nichts. Es ist fast ein wenig langweilig. Immer wieder hat man gute Ausblicke auf die Küste, die ca. 400 Meter unterhalb der Strasse ist.
Dann geht die Strasse weg in Richtung Süd Punkt (Ka Lae = der Punkt). Hier ist Farmgebiet. Rinder und Pferde weiden. Es geht ein stetiger, kräftiger Wind und so entstanden auch einige Windräder, welche Strom liefern.
Der südlichste Punkt liegt auf einer ca. 10-12 Meter hohen Klippe. Überall stehen Fischer und versuchen ihr Glück. Die Fischgründe sollen hier sehr, sehr ertragreich sein. Mutige Männer und Frauen springen die 10-12 Meter von der Klippe und steigen auf einer Eisenleiter wieder empor. Es herrscht eine gute Stimmung. Wir schauen dem Treiben eine Weile zu und beschliessen dann wieder zurück zu fahren.
Unterwegs kaufen wir noch frische Früchte an einem Stand und fahren dann auf direktem Weg nach Hause. Unterwegs fallen einige Regentropfen, aber hier in Kona scheint die Sonne und zur Abkühlung hüpfen wir noch in den Pool.
3 Wege führen von Hilo nach Kilauea Kono
Wir nehmen den längeren 😊
Irgendwann in der Nacht beginnt es zu regnen. So um 02.30 Uhr bemerken wir, dass ein feiner Sprühregen durch die Bucht weht.
Dann am Morgen ist es nebelverhangen aber trocken. Vom Balkon aus „verfolgen“ wir 2 Schildkröten, welche sich zwischen dem kleinen Korallenriff tummeln.
Gegen 10 Uhr checken wir aus und machen uns auf den Weg nach Kilauea Kona. Eigentlich befindet sich Kona genau gegenüber von Hilo. Der einfachste Weg würde quer durch die Insel führen, wenn da nicht die grossen Berge wären. Der kürzeste Weg führt über die sogenannte Saddle road.
Die Saddle road oder der Highway 200 durchquert die Insel und erreicht eine Höhe von 2033 Metern. Man fährt durch alte Lavafelder von Ausbrüchen der Jahre um 1880. Sie ist zum Teil sehr schlecht ausgebaut.
Diese Strasse werden wir dann zum Teil bei unserem bereits gebuchten Ausflug auf den Mauna Kea befahren.
Dann gibt es die Strasse 11, welche via Volcano Park entlang der Südküste und dann hinauf der Westküste entlang führt. Die kennen wir zum Teil schon und dies ist definitiv der längste Weg. Von Kailua Kona aus können wir den Westteil gut ein anderes Mal erreichen.
So bleibt noch der 3. Weg: Von Hilo der Ostküste entlang Richtung Norden, dann etwas im Landesinneren nach Westen und von da aus der Westküste entlang in Richtung Süden. In der Nord-West Ecke gibt es noch einen Loop, denn machen wir auch noch.
In Hilo besuchen wir zuerst noch die Statue von King Kamehamea dem Grossen. Der erste König Hawai’i’s lebte von ca. 1795-1819 und konnte die Inselgruppe einigen (nicht nur mit Diplomatie…). Nach seinem Tod wurde er als Held verehrt. Es gibt übrigens mehrere Statuen von ihm, angeblich steht die Originalstatue in Hawi, Big Island. Wir haben auch anderes gelesen oder gehört.
Danach geht es auf der 19 immer der Küste entlang in Richtung Norden. Wir fahren auch ein paar extra Loops, besuchen eine Tsunamiegedenktafel aus dem Jahr 1946. Die Küste hier wird immer wieder von Tsunamis heimgesucht. Hilo hat daraus gelernt. Die Stadt wurde ins Landesinnere verschoben. Dort wo die Tsunamis meist auftreffen, ist eine riesige Grünanlage.

Laupahoehoe Point. Hier wurde am 1. April 1946 eine Schulklasse von Hilo mit drei Begleitpersonen vom Tsunami weggespült…
Weil die Ostküste so regenreich ist, fliessen mehrere Flüsse von den Bergen ins Meer. Zum Teil haben sie tiefe Furchen in das Gestein gegraben. So war es früher äusserst mühsam, diesen Weg nach Norden zu gehen. Immer wieder musste man hinab in tiefe Täler und auf der anderen Seite wieder hinauf steigen. Heute führen bis auf wenige Ausnahmen, Brücken über diese Täler und man kommt gut vorwärts.
Bei Honoka’a führt die Strasse dann ins Landesinnere und bei Waimea (jaja gibt’s hier auch) nehmen wir dann die Strasse Richtung Norden. In Waimea oder auch Kamuela wurde mit dem Eintreffen der Europäer die Rinderzucht aufgebaut. Bereits 1815 entstand die grosse Parker Ranch. Man erzählt, dass sich die Nachkommen von John Palmer Parker nicht über das Erbe einigen konnten. Das Ranchgebiet wurde aufgeteilt und offenbar hat ein Erbe seinen Anteil in Form von Geld irgendwo vergraben. Man soll es bis heute nicht gefunden haben. Die Strasse führt bis auf über 1000 Meter. Irgendwie erinnert die Landschaft uns an die Fribourgeralpen. Sanfte Hügel, sehr grüne Wiesen, Rindviecher…Einzig die tropischen Bäume „stören“ die Fribourger Voralpenlandschaft.
Nach ein paar Abstechern zur Küste erreichen wir dann den Flughafen von Kailua Kona, stauen ein wenig und fahren dann in Richtung unserer Wohnung. Irgendwie ist es sehr touristisch hier. Zum Glück liegt unsere Wohnung etwas ausserhalb des Rummels. Wir finden alles so vor, wie beschrieben. Es gefällt uns. Wir suchen und finden dann noch einen Supermarkt und versorgen uns mit allem was es so braucht.
Den Abend verbringen wir bei Meeresrauchen und Grillengezirpe (naja und etwas Nachbargeräuschen) dann bei schwülen 28 Grad auf unserer Lanai.
Just follow the ahu signs!
Heute fahren wir nochmals zum Volcano Park. Wir gehen wandern. Unser Ziel, der Kilauea Ike Lookout.
Von dort führt ein Rundweg zuerst dem Kraterrand entlang, dann hinunter zum Kraterboden, quer durch den Krater und auf der anderen Seite wieder hinauf.
Das wollen wir auch erleben.
Der Weg führt erst durch einen Regenwald. Riesige Farne säumen den Weg und unzählige Vogelstimmen begleiten uns. Dann beginnt der Abstieg, der ist ziemlich steil. Rund 150 Meter geht’s nach unten. Zuletzt über schroffe Lavasteine. Jetzt bloss nicht ausrutschen und hinfallen!
Dann sind wir auf dem Kraterboden. Es ist gigantisch. Der Kilauea Ike Krater misst nur mal 3 km im Durchmesser. Ein kleiner Krater (Kilauea ike = kleiner Kilauea). Aber man fühlt sich winzig inmitten dieser öden und doch lebendigen Landschaft Der Weg durch den Krater ist gut markiert mit den ahu (Steinhaufen).
Ab und zu dampft es aus einem Loch raus. Es ist nicht sehr heiss, ein angenehmer Wind weht. Im Gegensatz zum Regenwald ist es hier aber sehr still. Kein Vogel zwitschert. Wer hier durchgeht, schreit auch nicht herum.
Still, friedlich ist es hier unten und man fühlt sich sooo klein.
In den Ritzen zwischen den Vulkangesteinplatten wachsen bereits Farne und überall sieht man den Ohi’a Baum mit seinen roten, wuscheligen Lehua Blüten. Pele, die Feuergöttin, wollte einst Ohi’a, einen jungen Mann von Big Island, zu ihrem Ehemann.
Dieser liebte jedoch Lehua. Als er Pele dies sagte und sie abwies, verwandelte sie ihn in einen Baum mit grünen Blättern. Die anderen Götter wollten diesen Bann rückgängig machen, schafften es aber nicht. Sie konnten nur bewirken, dass dieser Baum wunderschöne Lehua Blüten erzeugte und so die beiden Liebenden wenigstens beisammen sein konnten. Man darf diese Lehua Blüten nie pflücken, sonst beginnt der Himmel zu weinen.
Wir verbringen ca. 90 Minuten im Krater und steigen dann, nach einer kurzen Rast am anderen Ende wieder zum Kraterrand empor. Der Weg geht stetig, in langen Kehren nach oben. Wiederum sind wir im Regenwald und die Vögel pfeifen um die Wette. Der Weg endet bei einem Lavatunnel, den durchschreiten wir, bevor wir dann nach 10 Kilometern wieder müde beim Auto ankommen.
Wir stärken uns mit etwas Schokolade-Baumnuss Gutzis und fahren dann noch zu den Rainbow Falls.
Heute werden wir wieder essen gehen und morgen weiter nach Kilua Kona an der Westküste Big Islands fahren.
Was für ein Erwachen!
Mein Blick fällt um 6.30 Uhr aus dem Zimmerfenster.
Wau, wir sehen direkt auf den Mauna Kea. Der Schnee, die Teleskope sind deutlich zu erkennen!
Der Himmel ist wolkenlos. Langsam geht die Sonne über dem höchsten Berg der Erde auf. Vom Meeresgrund ragt er immerhin 10. 203 Meter in die Höhe. Und von der Meeresoberfläche sind es auch noch 4205 Meter. Was haben wir doch für ein Glück. Hilo gehört zu den regenreichsten Städten der Erde und hat um die 3300 mm Niederschlag pro Jahr. Im Vergleich: Sissach hat eine durchschnittliche Regenmenge von um die 900 mm pro Jahr.
Aber heute haben wir richtiges Traumwetter.
Gegen 9 Uhr verlassen wir das Hotel und fahren Richtung Volcano Nationalpark. Der liegt 20 Meilen vom Hotel entfernt. Die Fahrt dorthin ist etwas langweilig. Die Strasse steigt stetig bis wir auf rund 1200 Metern und beim Eingang des Parks angekommen sind. $20 kostet der Wochenpass pro Fahrzeug. Hier im Park gibt es einige Möglichkeiten mit dem Auto durch zu fahren. Man kann auch wandern. Es gibt wunderbare Trails, kurze und längere.
Wir halten zuerst beim Visitor Center, es hat unglaublich viele Leute. Verkauft werden nur Souvenirs und Karten. Keine Getränke! Aber man kann eine Flasche kaufen und die dann mit Wasser füllen oder im Volcanic House, einem Hotel mit Shop etwas zu trinken kaufen. Wir machen das 2. und sehen von der Lobby des Hotels direkt in den Kilauea Krater. Dieser dampft fröhlich vor sich hin. Schön sieht es aus. Frisch gestärkt fahren wir dann zuerst dem Kraterrand entlang soweit wies eben geht. Am Ende befindet sich ein schöner Lookout auf den Krater. Man kann sogar einige Flammen sehen. Zudem ist im Jagger Museum eine interessante Ausstellung über Vulkanismus und selbstverständlich ein Souveniershop. Wir kaufen uns nun doch noch eine Trinkflasche. Auf dem Rückweg kann man noch ein paar Dampflöcher und Schwefelbänke besichtigen. Die Wege sind gut ausgeschildert und man wird gewarnt, die Wege zu verlassen. Der ganze Untergrund ist immer noch in Bewegung und es kann sein, dass man irgendwo einbricht und sich dabei stark verbrennet.
Wieder zurück beim Visitor Center füllen wir dann die Trinkfasche und fahren auf der Chain of Craters Road ca. 25 Meilen wieder hinunter zum Meer. Auf dem Weg immer wieder schöne Aussichtspunkte. Man fährt durch Lavafelder, sieht in die Weite oder hinunter in kleinere Krater.
Am Ende der Strasse, beim Meer, sieht man einen schönen Lavabogen. Früher konnte man noch viel weiter dem Meer entlang fahren und dann auf der anderen Seite wieder in Richtung Hilo abzweigen. Seit 1983 fliesst aber hier immer wieder Lava ins Meer und hat die Strasse unpassierbar gemacht. Auch der neuste Flow (seit Januar 2017) geht da durch. Wir sehen aber von unserer Position aus nur die Dampfwolke über dem Meer aufsteigen, die entsteht, wenn die Lava ins Meer fliesst. Wir hoffen, dass wir dann am Samstag mit dem Helikopter in der Nähe durchfliegen werden.
Bevor wir zurück ins Hotel fahren, kaufen wir noch ein und geniessen ein tolles Picnic auf unserer Terrasse.
Nach Big Island
Um 11.33 Uhr fährt unser Flugzeug pünktlich vom Gate in Li’hue. Vorher hatten wir noch Glück. Pavels Geldbörse ist ihm unbemerkt aus der Hosentasche gerutscht (sie ist auch winzig klein…wegen dem Gewicht!!). Glücklicherweise hat eine andere Passagierin sie gefunden und dann gefragt…uffffff!
In Honolulu haben wir knapp 2 Stunden Aufenthalt. Uns plagt etwas Hunger und so geniessen wir Burger Kind Food. Das muss einmal pro Ferien einfach sein. Frisch gestärkt treten wir den 2. Flug an, fliegen über Maui und landen dann pünktlich in Hilo. Dort wartet ein Nissan Pathfinder auf uns. Etwas gross, aber immerhin haben unsere beiden Flugrollis bequem Platz. Kurz nach 16 Uhr treffen wir im Hotel ein. Die nette Lehrtochter an der Rezeption hat etwas Mühe mit dem Computer. Aber bereits nach etwa 15 Minuten kann sie uns freudestrahlend verkünden, dass sie für uns ein Zimmer hätten (naja, hoffentlich, ist ja schon bezahlt), aber es sei leider noch nicht ganz fertig. Wir trösten uns mit 2 Bier an der Bar für $14.
Unser Zimmer liegt im 9. Stock und hat eine wunderbare Sicht über die Bucht, fantastisch.
Zum Abendessen sitzen wir im Garten und geniessen Salat vom Buffet, Shrimps Alfredo sowie Ahi mit Reis. Zum Dessert gibt es Kuchen. Dann sitzen wir noch ein wenig auf dem Balkon und geniessen den Abend und den Blick über die Bucht. Ein langer Tag geht zu Ende. Guet Nacht.
Der letzte Tag auf Kaua’i
Heute beschliessen wir, nochmals zu den Stränden im Süden zu fahren. Wir machen einen kleinen Umweg und besuchen die Kaffeerösterei von Kaua’i. Man kann einen kleinen Lehrpfad abschreiten und hat dann Gelegenheit Kaffee zu degustieren. Es gibt die „normalen“ Kaffees, also wenig, viel und noch mehr Röstung und dann noch so einige „mit Geschmack“. Also Kaffee der nach Schokolade und Macadamianüssen schmeckt. Oder nach Kokosnuss mit Buttermilch…
Im Shop kann man selbstverständlich Kaffee kaufen (wer hätte das gedacht), aber auch noch weitere Kleinigkeiten.
Dann fahren wir weiter zum Shipwreck Beach in Poi’pu. Zum Glück finden wir einen Parkplatz. Diesmal steigen wir wiederum auf die Klippe, wandern aber weiter dem Meer entlang. Diese Klippen sind einmalig. Wahrscheinlich war da mal eine Höhle, denn der Boden auf dem wir gehen sieht aus wie ein Höhlenboden. Es gibt Abdrücke von Tropfsteinen und man sieht Versteinerungen.
Manchmal führt der Weg ganz nahe am Klippenrand und man sieht, wie dieser stetig abbröckelt. Plötzlich sehen wir eine Robbe, die faul in der Sonne liegt.
Wir können sie einige Zeit beobachten. Aber schon bald kommt wieder eine Amerikanerin, die wieder mal „Oh my God“, schreien muss…Die Robe sieht erschreckt auf, merkt, dass jedoch keine Gefahr droht und schnarcht weiter. Nach einer Weile kehren wir um und fahren nochmals zum Blowing Horn. Zwei Touristenbusse lassen ihre OMG’s rausquellen. Wir finden aber dennoch ein gutes Plätzchen mit Sicht und sind wahrscheinlich die Einzigen, die nicht nur das Wasser rausspritzen sehen und hören, sondern auch noch die Schildkröte sehen. Dann fahren wir noch zum Poi’pu Beach, kaufen 2 Mango Smoothies und lassen die Seele baumeln.
Bevor wir nach Hause fahren, besichtigen wir noch eine alte historische Stätte. Diese wird mit Spenden wieder aufgebaut, damit man etwas über die frühere Besiedelung lernen kann. Es ist eine Nachbildung des Kaneiolouma Heiau. Heiau findet man überall auf den Inseln. Es sind eine Art Tempel oder Opferstätten. Man sollte sie respektieren und darf nichts verändern. So gibt es einen Heiau ganz im Westen von Kaua’i. Von dort gehen die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits. Da liegen viele Steine herum. Jeder Stein gehört zu einem Verstorbenen. Darum muss man diese liegen lassen, sonst findet der Tote keine Ruhe.
Auf Kawa’i gibt es sehr viele Golfplätze und sie gehören zu den Besten der Welt. Und es gibt noch viel mehr Kirchen. Jedes Dorf hat mindestens 1-3 Kirchen. Wir sind sonntags gegen 11 Uhr an der Holy Cross Kirche von Kaumakani vorbei gefahren. Der Parkplatz war voll, mindestens 60 Autos standen da. Aber auch bei allen andern Kirchen sah man viele Autos.
Und nach der Kirche fahren die Leute an den Strand und machen ein Picnic.
Morgen geht es weiter nach Big Island und wir hoffen natürlich auf viele tolle Lavaströme.
Bis bald!
O(h)M(y)G(od) a Dolphin 😊 und weitere Raritäten
Der heutige Morgen beginnt wolkenlos. Nicht einmal über den Bergen sind welche zusehen. Wir fahren nochmals Richtung Li’hue und dann der Ostküste entlang. Kurz vor Li’hue fahren wir rechts ab über eine Nebenstrasse. Wir sind beinahe alleine unterwegs. Rechts und links Farmland, üppige Vegetation. Beim Menehune Fishpond overlook halten wir an. Die Legende besagt, dass der Teich in nur einer Nacht von den Menehune als Geschenk für eine Prinzessin und ihren Bruder vor etwa 1000 Jahren erbaut wurde. Die Menehune sind das „kleine Volk“ auf Hawai’i und haben Zauberkräfte. Als die Leute von Tahiti Besitz von den Inseln ergriffen (ca. um 1100) haben sie sich an schwer zugängliche Orte zurückgezogen.
Wir fahren weiter Richtung Flughafen und dort zum Ahukini Pier. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Bucht von Hanama’ulu. Und da sehen wir die Delphine (OMG). Sie jagen wahrscheinlich nach Fischen in der Bucht.
Wailua lassen wir heute links liegen. Unser Ziel ist ein kleiner Strand zwischen Milemarker 11 und 12. Zuerst biegen wir knapp falsch ab, aber dann sind wir richtig. Man muss wissen, dass die Strassen hier sehr schlecht angeschrieben sind. Wir finden noch einen Parkplatz an der Seite und gehen dann zu Fuss weiter zum Donkey Beach.
Zuerst führt der Weg durch einen Pflanzentunnel, dann stehen wir auf einem Radweg. Wie kommen wir wohl an den Strand? Etwas weiter hinten sehen wir 2 einheimische Knaben, die mit ihren Fahrrädern die Böschung runter fahren. Wir nehmen denselben Weg und befinden uns so auf einer Klippe oberhalb des Meeres.
Ein Mann steht unten auf den Steinen im Wasser und sammelt Muscheln. Sein Fahrrad hat er oben abgestellt. Von hier aus sehen wir auch den Trampelpfad zum Strand. Es ist herrlich. Kaum Leute, ein paar Hunde, just relaxe…Aber es ist sehr, sehr heiss hier.
Nach ein paar Fotos machen wir uns wieder auf den Weg zu unserem Auto. Weiter geht’s Richtung Anahole. Da nehmen wir nochmals eine Nebenstrasse. Diese führt uns durch ein Wohngebiet. Man muss sich vorstellen, auf der Fläche vom Dorf Ormalingen stehen ca. 10 Häuser mit grossem Garten!
Wieder auf der Hauptstrasse fahren wir wieder gegen Süden zurück. Wir haben Durst und wollen tanken.
Danach beschliessen wir die Strasse ins Landesinnere zu nehmen, die 581. Diese führt uns wieder in die 580 und diese wiederum in die 50. Und die 50 ist die Hauptstrasse. Wir fahren die meisten der Strassen „dort oben“ ab. 581 haben wir nur zu Anfang gesehen. Aber wir finden die 580 und somit auch die 50. Alles klar?
Und wir finden auch unser Zuhause wieder. Noch 1 Tag bleibt uns auf Kaua’i. Mal sehen was er uns bringt.
Und hier noch ein paar typisch Hawaiianische Fortbewegungsmittel: