Kailua-Kona
Heute bleibt das Auto stehen und wir spazieren nach Kailua-Kona. Bis ins Zentrum ist es knapp 1 km. Es ist heute ziemlich bewölkt und sehr heiss und feucht. So richtig gewittrig. Aber ich nehms voraus, es bleibt trocken.
Kailua-Kona ist DIE Feriendestination auf Big Island. Das Wetter ist fast immer schön und es ist warm. Entsprechend sind auch die Leute entspannt und sehr freundlich.
Apropos entspannt und freundlich: im alten Hawaii gab es ja verschiedene Stämme und die waren sich die meiste Zeit des Jahres nicht so wohlgesonnen. Das änderte sich immer Ende Oktober. Die Plejaden standen dann über dem Horizont am Sternenhimmel über Hawai’i. Dann begann die Zeit des Friedens, der Gemeinsamkeit. Es wurde geheiratet, man pflanzte gemeinsam an und man veranstaltete sportliche Wettkämpfe. Es wurden Ringkämpfe ausgetragen, Steinestossen, Wettrudern und… SCHLITTENRENNEN! Weils allerdings keinen Schnee gab, fuhr man mit den Schlitten die glatten Felsen hinunter. Spalten wurden mit Gras aufgefüllt. Die längste Schlittelbahn war vier Meilen lang. Ein gefährliches Unterfangen. Gewonnen hat derjenige, der am weitesten kam… und es überlebte.
Wenn dann Ende Februar die Plejaden wieder hinter dem Horizont verschwanden, griff Mann wieder zur Kriegswaffe und schlug seinem Freund von grad eben wieder auf den Schädel.
Seit ca. 1982 findet auf Big Islang in Kailua-Kona der Iron Man Wettbewerb statt. Dieses Jahr ist er am 10. Oktober.
Wir schlendern durch viele Shops, machen an kleinen Stränden Halt. Es gibt hier wirklich hochwertige Souveniers zu kaufen. Sie haben auch ihren Preis.
Gegen 2 Uhr plagt uns dann der Hunger und wir essen Ahi Poke und einen Ahi Burger (Thunfisch).
Wir sitzen wunderbar direkt am Meer und unweit des Ufers schlägt ein Wal mit seiner Flosse aufs Wasser. Schön anzusehen.
Wieder zu Hause bleibt noch Zeit fürs Pool und am Abend grillieren wir unten beim Gemeinschaftsgrill und geniessen den Sonnenuntergang auf der Terrasse mit Glocke und zwei Muschelklängen und begeisterten Menschen.
Der Küste entlang nach Norden, durch die Kohalaberge zurück
Wir fahren vorbei am Flughafen Kona, von dem wir dann auch weiterfliegen. Vorbei an Ressorts, schönen Stränden und einem Golfplatz, bis wir nach ca. 50 km zur Abzweigung der Strasse 270 kommen. Hier beginnt unsere Audio Guide Tour.
Wir besuchen Pu’ukohola. Hier war ein altes hawaiianisches Dorf mit mehreren Tempeln. Das Dorf gibt es nicht mehr, wohl aber die Grundmauern der Tempelanlagen (Heiau). Da auch heute noch Hawaiianer hierher zum Beten kommen, haben wir keinen Zutritt. Wohl aber können wir einen Spaziergang bis hinunter zu Meer unternehmen. Es ist heiss, aber der Ausblick ist fantastisch.
Weiter fahren wir der Küste entlang. Wir können sogar die Umrisse der Nachbarinser Maui erkennen. Schliesslich kommen wir zum historischen Park Laoakahi. Auf einem Rundweg kann man alte Häuser besuchen. So eine Art hawaiianischer Ballenberg. Das machen wir nicht, sehen uns aber von einem Aussichtspunkt die Anlage von oben an.
Neben uns ein Mann, der uns Wale zeigt (also man sieht nur die Blasfontänen). Wir haben ein nettes Gespräch mit ihm. Er kommt ursprünglich von Alaska lebt jetzt aber auf Big Island.
Man könnte hinuntersteigen, aber der Weg wird als sehr schwierig und nicht empfehlenswert eingestuft.
Ausruhtag
Heute schlafen wir etwas länger. Dann gibt es ein gutes selbstgemachtes Frühstück mit gebratenen Kartoffeln, Spiegelei mit Speck und Zwiebeln, Früchte und Toast. Dazu setzen wir uns auf die Terrasse und geniessen den Ausblick.
Grad um die Ecke befindet sich Honl’s Beach. Dies ist ein kleiner Sandstrand mit vorgelagerten Lavafelsen. Wir setzen uns hin, beobachten die Wellen, die Boote.
Einfach das Nichtstun geniessen. Gegen 13 Uhr starten wir unser Auto und fahren den Ali’i Drive in Richtung Süden. Das Thermometer zeigt 29 Grad Celsius, das Dach ist offen. Vorbei an kleinen Buchten, Appartements, Restaurants fahren wir knapp 20 Minuten und kommen dann zur Shopping Mall. Die meisten kleinen Läden haben geschlossen. Wir wollen jedoch Lebensmittel kaufen. Gegen 14.30 Uhr sind wir wieder zu Hause und sitzen noch ein wenig auf der Terrasse. Dann kommt ein kleiner Regenschauer, der Pool und die Liegestühle leeren sich blitzartig und wir gehen zum Pool. Etwas Zeit lassen wir uns noch bei einem Unterstand. Dann steigen wir ins Hot Tub, tauschen die üblichen Höflichkeiten mit einem Mann aus:“Wie gehts dir heute ? Ah, gut! Und dir? Mir auch! Perfekt….“
Und um 17 Uhr scheint dann wieder die Sonne. Pünktlich um 17 Uhr ertönt 2x eine Glocke, und ein Ton aus einer Muschel antwortet. Anscheinend ein nettes, kleines Ritual unter Nachbarn.
Wir essen auf der Terrasse. Ahi Poke, 2 verschiedene Zubereitungen, mit Reis und Früchten.
Um 18. 25 Uhr findet einer der grossartigsten Sonnenuntergänge statt, die wir je gesehen haben. Dann ertönt wieder der Klang der Muschel, die Glocke, die Muschel… 4 Mal…
Es ist unglaublich! Ernst, wir denken an dich♥️!!! 🌈
14 Grad am Morgen, 30 am Abend
Heute ziehen wir um. Also alles einpacken, Frühstücken und gegen 9.30 Uhr fahren wir los. Theoretisch dauert die Fahrt 1.30 h. Wir haben jedoch 6.5 h Zeit bis wir in Kailuna-Kona einchecken können.
So nehmen wir den weitmöglichsten Weg und lassen uns von unserem Shaka Guide inspirieren. Nach dem Auftanken geht es der Ostküste entlang in Richtung Norden. Schon bald verlassen wir den Hwy 19 und fahren über eine Nebenstrasse durch Regenwald, über einspurige Brücken vorbei an kleinen Wasserfällen. Dank der Regenfälle von gestern führen die Flüsse viel Wasser. Wir sind fast alleine, zum Glück, denn die Strasse ist nicht wirklich breit.
Laupahoehoe Beach Park ist unser nächstes Ziel. Wir machen eine längere Pause. Hier kamen beim Tsunami am 1.4.1946 viele Kinder und ihre Lehrer ums Leben. Ein Gedenkstein mit den Namen erinnert an dieses Unglück. Und noch heute werden Muschelketten als Erinnerung hingelegt.
Gestärkt gehts weiter ins Landesinnere. Auch hier über eine alte Landstrasse. Es gibt viel Weideland mit Rindern. Die Landschaft erinnert ein wenig an die Freiburger Voralpen. Aber unter all den sanften Hügeln befinden sich Lavatunnels und viele Höhlen. Die Eingänge sind gut versteckt hinter Blättern.
Bei Waimea beginnt dann ein stetiger Abstieg von 750 müM bis auf Null. Beim Mauna Lani Ressort fahren wir zur Küste, bewundern den Strand aus Lavasteinen und Korallen und kaufen auch noch einige Lebensmittel ein. Nun ist es nicht mehr weit
bis zu unserem Apartement. Wir finden alles so vor wie uns beschrieben wurde.
Für die nächsten Tage bewohnen wir ein hübsch eingerichtetes Apartement im obersten Stock und haben Blick aufs Meer und den Sonnenuntergang. Wir füllen die Waschmaschine und geniessen noch ein Bad im Pool bevor wir dann auf unserem Balkon unser Abendessen einnehmen.
Regenwetter

Kamehameha
Heute ist’s stürmisch und regnerisch. Wir lassen uns Zeit und fahren dann in die Stadt Hilo. Der 1. Stop ist bei der Statue King Kamehamea’s. Niemand weiss so genau ob dies die Originalstatue ist oder die in Honolulu oder keine von beiden.
Danach fahren wir zum Tsunami Museum und Mike erklärt uns alles ganz genau. Mike, ein Senior wie wir, weiss viel. Der 1. verheerende Tsunami in Hilo fand am 1.4.1946 statt. Zum Glück gab es nur wenige Menschenleben zu beklagen. Aber er war Grund genug, um im Pazifischen Ozean ein Tsunamiwarnsystem aufzubauen. So gab es in den kommenden Jahren zwar teils immense Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur, aber kaum Tote. Leider wurde im indischen Ozean erst nach dem verheerenden Tsunami von 2004 ein gleichwertiges Frühwarnsystem aufgebaut. Da Hawai’i etwa in der Mitte von möglichen starken Erdbeben liegt (Chile, Alaska, Japan…), sind die Inseln besonders gefährdet. Da sie allerdings auch weit weg von diesen Erdbebengebieten liegen, ist die Warnzeit lang und die Wellen oft nicht besonders hoch. Trotzdem, nach dem Erdbeben in Japan mit der Katastrophe von Fukushima, wurde hier in Hawai’i unter anderm ein Strassenpfosten aus Japan angeschwemmt. Das Museum zeigt vieles auf. Wir sind sehr beeindruckt und auch beruhigt.
Danach beschliessen wir noch ein Stück die Saddleroad hinaufzufahren. Allerdings hängt der Nebel tief und es regnet. So kehren wir bei der Abzweigung zum Mauna Kea um. Dort befindet sich neuerdings auch ein Camp von Ureinwohnern, welche gegen den Bau von neuen Teleskopen auf ihrem heiligen Berg protestieren. Wir sind irgendwie hin und hergerissen zwischen Verständnis und Unverständnis dafür.
Wir fahren zurück, begleitet von Schauern, Nebel und 9 Grad und hängen noch einen Loop an die Südküste an. Da zeigt sich für einmal noch die Sonne, das Autodach wird aufgemacht und wir fahren einer wilden Küste entlang mit vielen Lavafeldern. Das Gebiet wird von Einheimischen bewohnt. Diese mögen die Touristen nicht so. So sind viele Wege Kapu (verboten). Wir geniessen es trotzdem und erreichen kurz vor 17 Uhr unser Hotel, geniessen das Abendessen und noch etwas Unterhaltung in der Hotel Lobby.
Kilauea Iki Trail
Kurz nach 10 Uhr stehen wir bereits auf dem Parkplatz im Volcano Nationalpark. Es ist kühl, knapp 14 Grad, und es hat noch viele Wasserpfützen vom Regen. Wir ziehen die Wanderschuhe an, die Regenjacken und marschieren los. Zuerst geht’s am Kraterrand entlang durch einen dichten Regenwald.
Die Vögel pfeifen, die Sonne schaut ab und zu zwischen den Wolken durch. Der Weg geht stetig abwärts und am Schluss dann steil über Treppenstufen und Lavagestein bis zum Kraterboden. Wir sind im Kilauea Iki.
Vor 3 Jahren war es hier heiss und windstill. Heute weht ein kräftiger und kühler Wind. Aber es ist trotzdem fantastisch wenn man all die Gesteinsformationen sieht und die Farben und wir stehen mittendrin. Der Weg ist mit Steinhaufen gekenntzeichnet und man sollte auch nicht all zu weit von diesem Weg weggehen. Zwar zeigt sich momentan keine vulkanische Aktivität, aber da und dort entweicht Dampf aus dem Gestein und es ist respektvoll damit umzugehen. Wir lassen uns Zeit, geniessen den Augenblick. Gegen Ende des Wegs beginnt ein leichter Regen. Schon bald stehen wir wieder vor dem Aufstieg.
Der ist steil, aber gut ausgebaut.
Oben gehen wir dann wieder dem Kraterrand entlang zum Parkplatz zurück.
9.12 km haben wir zurück gelegt. Genug für heute. Im Visitor Center schauen wir uns noch einen kurzen Film über die Entstehung Hawai’is und die Pflanzen und Tierwelt an. Zudem besuchen wir noch eine Art Gallerie mit wunderbaren Kunstgegenständen aus Glas, Koaholz, Malereien, Stoffdrucken, Fotografien. Es sind tolle Sachen, alle kann man kaufen. Sie sind jedoch sehr teuer.
So fahren wir für heute wieder zurück ins Hotel.
Zum Abendessen gehen wir ins „Ponds“. Das Restaurant liegt knapp 10 Gehminuten von unserem Hotel. Und falls ihr auch mal hier seid: wir könnens nur empfehlen!
Volcano Nationalpark
Aber zuerst gibts Frühstück. Im Lift kommen wir ins Gespräch mit 2 Guys aus Oregon weil wir wahrscheinlich so nette Schweizer sind, schenken sie uns 2 Coupons im Wert von $ 22. So haben wir Frühstück für 2 mit Uprade für $ 14 inkl. Taxes und Trinkgeld. Nicht schlecht!
Aber nach jedem Regen gibts Sonnenschein und so sind wir nach knapp 1 h Fahrt im Visitor Center des Volcano National Park. Wir lösen ein Jahresticket für $ 55 und können so 3 NP besuchen so oft wir wollen.
Wir besuchen zuerst das Visitor Center und kaufen eine Wasserflasche aus Stahl die wir draussen mit filtriertem Regenwasser füllen. Beim Volcanohouse geniessen wir einen ersten Blick in den Kilaueakrater. Es ist einfach unbeschreiblich! Bei unserm Besuch vor 3 Jahren war der Vulkan aktiv und wir konnten die Lava sehen.
Seit 2018 ist er wieder ruhig. Aber die Ruhe, die Ewigkeit, die Grösse der Natur hat er bewahrt. Wir fahren auf der Chain of craters road hinunter in Richtung Meer. Die Strasse ist 19 Meilen lang und wurde ursprünglich 1928 gebaut.
Dazwischen gabs einige Vulkanausbrüche und die Strasse musste teils neu gebaut werden. So wurden ganze Dörfer von Lavaströmen verschlungen und wieder aufgebaut. Hier regiert die Natur und Mensch richtet sich danach. Im Verlauf der Strasse gibt es immer wieder Sehenswürdigkeiten, alte Krater, Lavafelder. Wir besuchen einige und machen kurze Wanderungen.
Unten angekommen, müssen wir leider zur Kenntnis nehmen, dass der berühmte Lavabogen gesperrt ist, es sind Risse aufgetreten.
Nach einer kurzen Pause gehts wieder bergauf und wir besuchen beim Visitorcenter noch die Schwefelbänke, bevor wir uns auf den Heimweg machen. Das Dach vom Auto ist offen, die Jacken angezogen. Es weht hier auf 1000 müM ein zügiger, kühler Wind. Beim Hotel ists warm und wir werden gefragt, ob wir in der Kälte waren.
Inselwechsel
In der Nacht hat es geregnet. Heute Morgen zeigt sich die Sonne und es geht ein zügiger Wind.
Tempel Valey
Heute gibts Frühstück im Hard Rock Café Honolulu. Wir bestellen Eggs Benedict und Pancakes. Danach stöbern wir ein wenig im Shop, kaufen ein paar Dinge und weil wir 4h für $7 parken können, streifen wir noch ein wenig durch Waikiki.
Auch den weltberühmten Waikikistrand besuchen wir nochmals. Schmal ist er, kurz und die Menschen liegen wie die Sardinen nebeneinander. Wir müssen das nicht verstehen!
Im Garten des Royal Hawaiian Hotel wird geheiratet, im Sheraton nebenan im Infinitypool gebadet und auf dem Meer versuchen sich wagemutige Surfer auf den 30 cm Wellen. Eddie would go!
Wir bezahlen $9 und betreten das Tempelgelände. Zuerst schlagen wir die heilige Glocke, sie bringt Glück und ein langes Leben. Auf einer kleinen Anhöhe steht ein Pavillon für die Meditation.
Wir setzen uns eine Weile hin. Überall gibt es Teiche mit Koikarpfen, ein schwarzes Schwanenpaar schwimmt herum und ein paar Schildkröten sonnen sich. Dann betreten wir die Tempelanlage, selbstverständlich barfuss und stehen vor der grossen Buddha Statue. Es ist beeindruckend. Buddha zur Ehre zünden wir auch noch Räucherstäbchen an.
Wir verweilen noch eine Weile in der schönen Gartenanlage und beschliessen dann nochmals nach Norden zu fahren.
Nordküste
Heute lassen wir uns von unserem Shaka Guide der Nordküste entlang führen. 🤙Das Shaka Zeichen bedeutet hier in Hawai’i alles Mögliche immer im positiven Sinn: sowohl Hallo als auch auf Wiedersehen, Danke, toll gemacht, Freundschaft… Die Entstehung des Zeichens ist etwas makaber (sofern sie wahr ist) : ein Mann, verlor seine 3 mittleren Finger und winkte fortan mit ausgestrecktem kleinen Finger und Daumen. Die Leute fanden dies toll und übernahmen es. Wir starten auf dem Likelike Highway und durchqueren das Waianae Gebirge.
Da heute Sonntag ist, ist das Tal der Tempel geschlossen. So ist unser erster Stop beim Kualoa Regional Park. Eine riesige Parkanlage mit Toilettenanlage und einem feinsandigen Strand erwartet uns. Dahinter grüne Berge, der höchste auf Hawai’i ist 1200 Meter hoch. Es gibt wenige Leute hier und wir setzen uns eine Weile hin. Vor dem Strand steht ein alter Vulkan, der seinem Aussehen nach „chinamans hat“ (Mokolii auf hawaianisch) heisst.
Es ist sehr warm und feucht heute, so tut die leichte Brise vom Meer her grad gut.