Der letzte Tag
An unserm letzten Tag legen wir nochmals 14 km zurück. Jetzt sind unsere Füsse „aufgebraucht“, morgen fahren wir zurück.
Die Sonne braucht heute etwas länger, um sich gegen die Wolken durchzusetzen. Aber um Mittag herum klappt es und bald darauf spazieren wir los. Obergesteln ist nochmals unser Ziel.
Beim Bahnhof Oberwald steht diesmal der Dampfzug und dahinter leider auch Teile der Unfallzüge. Die Strecke ist immer noch unterbrochen.
Wir spazieren auf demselben Weg wie letztes Mal, bewundern Wolken, Blumen und Vögel. Im Restaurant Grimsel kehren wir ein und zurück in Oberwald kaufen wir noch ein paar Lebensmittel und trinken das letzte Bier.
Auf dem Camping ist es ruhig, kaum neue Gäste. Und so geniessen wir den letzten Abend bei strahlendem Sonnenschein und mässigem Wind.
Viel Wind und Dampfzüge
In der Nacht hat es geregnet, aber weit weniger als die Prognosen voraussagten. Das Wetter ist freundlich, aber es bläst ein starker, kühler Wind. Wir nehmens gemütlich. Ich gehe noch vor dem Frühstück nach Oberwald auf die Post. Wieder zurück zmörgeln wir, diesmal aber im Bus.
Dann spazieren wir dem Flüsslein entlang, schauen da und dort. Seit heute fährt die Furka Dampfbahn wieder.
Bei der Matterhornbahn sind am Morgen leider 2 Züge im Tunnel bei Oberwald zusammen gestossen. Der ganze Personenverkehr und Autoverlad ist davon betroffen. Zum Glück gab es „nur“ Sachschaden und leicht Verletzte.
Wir gehen weiter bis zum Bahnhof Oberwald und hoffen, eine Dampflok zu sehen. Aber die letzte ist schon bergwärts weggefahren und die letzte talwärts hören wir, als wir schon wieder auf dem Camping sind. Zum Znacht gibt es Kartoffeln und Würstli vom Grill. Wir müssen uns nur ein windstilles Plätzchen suchen.
Wind und Wetter
Am Morgen gehen wir einkaufen. Einiges fehlt und das ergänzen wir nun. Der Volg in Oberwald hat 7 Tage von 7-19 Uhr geöffnet. Wieder beim Bus angekommen, setzen wir uns erst mal hin und lesen alle wichtigen und unwichtigen News. Dazwischen telefonieren wir noch per Video mit Jiřina. Sie will sicher sein, dass wir alles nun gut ausprobieren, damit sie dann bald mit dem Bus mitkommen kann. Wir arbeiten daran.
So trödeln wir durch den Nachmittag, Wolken kommen und gehen und so gegen 15 Uhr beginnt es wirklich kräftig zu winden. Wir schlagen die Häringe der Store noch besser ein und beobachten die Situation. Nördlich und südlich von uns ziehen kräftige Gewitter an uns vorbei. Wir bleiben (vorerst?) verschont. Aber der kräftige Wind bleibt und es wird merklich kühler.
In der Überzeugung, dass alles sturmfest verankert ist, spazieren wir kurz vor 17 Uhr nach Oberwald wo wir auf der Terrasse des Restaurants „Al Ponte“ etwas essen. Die Eglifilets im Bierteig und der Al Ponte Burger munden hervorragend. Dazu ein Halbeli Fendant. Perfekt!
Wieder zu Hause geniessen wir die Ruhe, die Sonne und den Wind. Für die Nacht ist Regen angesagt, wir haben die Hosenbeine schon hochgekrempelt.
Goneri
Heute sind wir etwas unentschlossen. Sollen wir doch umparkieren? Sollen wir spazieren gehen? Kommt es regnen? Oder nicht? Wann? Wieviel?
So unentschlossen wie wir ist auch das Wetter…
Wir treffen nun den Entscheid, dass wir bleiben wo wir sind und in Richtung Gere/Hungerberg spazieren. UND… Wir nehmen die Regenjacken mit!
Los gehts immer dem Strässchen entlang, durch den Steinbruch von Gombau bis zur Brücke über den Goneri. Dieser 8.5 km lange Bach hat sein Einzugsgebiet rund um den Pizzo Rotondo und fliesst in Oberwald in den Rotten. Das Ganze ist etwas unübersichtlich, eine Tafel weist auf Umleitungen etc. hin. Nun wir wählen einen Weg entlang des Goneri. Dieser steigt erst an und endet nach 500 Meter.
ABER es ist wunderbar hier. Es hat kleine Wasserfälle, Stromschnellen und wunderschöne Steine, Schwemmholz. Kurz gesagt: wir (ich) sind im Paradies. Jeder Stein wird umgedreht, einige kleinere in den Rucksack gepackt. Auch Schwemmholz wandert in den Rucksack und Pavel fotografiert. Wir verweilen einige Zeit, „Freude herrscht!“.
Auf der anderen Bachseite winkt uns jemand zu und ein Walliser trägt Bier und Mineral in eine Baracke und verrät uns, dass er wohl einer der wenigen Walliser sei, die sich nichts aus Bier und Wein machen. Er trinke nur das „güete Walliser Wasser“.
Etwas weiter unten überqueren wir den Bach auf einer Baubrücke und besuchen eine kleine Grotte die der heiligen Maria geweiht ist. Ein kleines, liebevoll gepflegtes Gärtchen rundet die hübsche Anlage ab.
Wir spazieren weiter ins Dorf und steigen noch ein wenig den Waldweg hoch. Hier am Hang gibt es Chalets mit wunderbarem Weitblick. Aber im Winter scheint hier nie die Sonne.
Auf dem Rückweg beginnt es zu regnen und wir suchen Zuflucht im Restaurant Ahorni und bestellen 1x Coupe Dänemark und 1x Coupe Apricots.
Draussen hudelts ein wenig, aber als wir wieder auf der Strasse stehen, scheint die Sonne. Die Freude ist von kurzer Dauer schon bald folgt der nächste Regenschauer und so gehts den ganzen Abend weiter.
Nach Obergesteln
Hier auf dem Camping ist es sehr ruhig. Die Sonne kommt gegen 8.30 Uhr über den Hügel. Somit kann man seeeehr lange schlafen. So um 9 Uhr sind wir wach, s Z’morge gibt’s draussen und weil’s grad so gemütlich ist, dauert’s etwas länger. Aber so um 12 Uhr sind dann auch wir bereit zum losmarschieren.
Unser Ziel: Obergesteln.
Wir spazieren dem Rotten entlang. Es hat wunderbare Blumen. Ein paar kennen wir, andere nicht. Es hat Bienen, Sommervögel, eine emsige Flugameise schleppt eine grüne Raupe über den Weg, eine Bremse sticht… Autsch!
So geht’s immer weiter. Schliesslich kommt der Golfplatz. Blau-weiss gekleidete Menschen schlagen Bälle durch die Luft. Auf dem Parkplatz stehen ein Bentley SUV, ein paar schicke Sportwagen. Alle sind glücklich und zufrieden – wir auch! In Obergesteln angekommen schlendern wir durch die Gassen mit den alten Häusern, besuchen die Kirche, welche leider geschlossen ist. Aber von hier hat man einen wunderbaren Blick talauf und talabwärts.
Schliesslich setzen wir uns in den Garten des Restaurants Grimsel und gönnen uns ein Stück Zuger Kirschtorte und einen Panna Cotta. Wir sind noch glücklicher. Auf dem selben Weg wie wir her gekommemn sind, spazieren wir zurück.
In Oberwald angekommen kaufen wir beim Volg noch ein paar Kleinigkeiten, trinken im Restaurant Ahorni ein Bier und spazieren durch den Park zum Bus.
Fast 12 km sind so heute zusammen gekommen.
Regen…
Der heutige Tag bringt Regen. Es regnet um 8, um 9 schont es etwas, wir stehen auf. Es regnet um 10, wir frühstücken drinnen. Es regnet um 11, um 12, um 13 Uhr. Dann gegen 14 Uhr waschen wir das Geschirr und kurz vor 15 Uhr spazieren wir nach Oberwald zum Einkaufen. Die Sonne scheint, aber es weht ein zügiger Wind. Langsam ziehen sich die Wasserlachen zurück. Wir hoffen, dass wir bald wieder trockenen Fusses zum „Haus“ raus können. Vorläufig gehts nur über eine „Behelfsbrücke“.
Hüswäg Trail…

Unser Bus von oben..

Niklaus Kapelle

Strasse von Oberwald nach Gletsch
Heute haben wir eine etwas grössere Wanderung vor. Gegen 11.30 Uhr marschieren wir los. Der Anfang ist derselbe Weg wie gestern, nur gehen wir auf dem markierten Wanderweg und nicht wie gestern den interessanten Weg dem Fluss entlang. Die Wetterprognosen sind gut, kein Regen. Bald schon sind wir bei der Niklaus Kapelle. Weit unten sehen wir unsern Bus. Am Himmel ziehen Wolken auf. So ist es nicht allzu heiss bei unserem weiteren Aufstieg zum Rest. Rohnequelle. Der Weg führt über einen alten Saumpfad stetig obbsi.
Oben angekommen gönnen wir uns je einen halben Liter Rivella. Der Kellner ist unfreundlich. So bleibt es bei den 10.- fürs Getränk. Wir überlegen kurz ob wir mit dem Postauto zurückfahren sollen. Aber das Nächste fährt erst in 1.30 Stunde. Also gehen wir weiter. Es geht noch leicht aufwärts und es beginnt zu regnen. Zum Glück nur leicht, denn unsere Regenjacken haben wir vertrauensvoll zu Hause gelassen…
Schliesslich erreichen wir die Abzweigung Richtung Oberwald.
Der Weg führt sehr steil nach unten und ich bedaure, keine Gämse zu sein.
Langsam aber stetig arbeiten wir uns ins Tal und gönnen uns dann unten angekommen wieder ein Bier. Über 10 km sind wieder zusammen gekommen.
Der Rotten, die Rhone, la Rhône
Die Nacht war ruhig und sternenklar. Der Sternenhimmel war unglaublich als wir uns gegen 3 Uhr morgens auf den Weg zum WC machten. Dann schliefen wir weiter bis um 8 Uhr. Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Sonne beschliessen wir uns ein wenig die Beine zu vertreten. Fotoapparat und Wasser packen wir in einen Rucksack und los geht’s.
Wir spazieren dem Rotten entlang, zuerst abwärts, dann nach der Brücke aufwärts. Wir sehen Pferde, Kühe und unglaublich viele Blumen. Beim Zusammenfluss von Goneri und Rotten versuchen ein paar Fischer ihr Glück. Ansonsten begegnen wir kaum jemandem. Aber auf der Grimselpassstrasse hört man viele Autos, Motorräder und ab und zu das Postauto. So gegen 12.30 Uhr verdunkelt sich der Himmel und wir kehren um.Wieder beim Bus essen wir Früchte, bevor sich dann das nächste Gewitter entlädt. Der Spuck dauert knapp 1.5 Stunden und etwas später spazieren wir nach Oberwald und gönnen uns auf der Terrasse des Restaurants „Al Ponte“ ein Bier.
So haben wir heute 10 km geschafft und werden sicher wieder gut schlafen.
Oberwald

Ormalingen bis Oberwald
Um halb 10 sind wir losgefahren. Via Bölchen, Luzern, Brünig bis zur Grimselpasshöhe. Gegen 12 Uhr sind wir auf der Passhöhe. Mit uns ca. 50 Motorradfahrer und noch ein paar Autofahrer. Es hat 18 Grad und ist leicht bewölkt. Wir essen unsere Sandwiches und bestellen uns auf der Terrasse des Restaurants 2 Café mélanges. Gegen 12.45 Uhr sind wir dann auf dem Camping. Dieser hat sich stark verändert. Wo im letzten Jahr noch eine Wiese für Zelte und Camper war, steht eine Scheune. Nach einigem Hin und Her mit einer defekten Stromleiste am Elektrokasten des Platzes, erhalten wir einen Konversionsstecker und richten uns ein.
Es gibt nicht allzuviel Leute hier. Dennoch wars gut, so früh anzureisen. Der Bach rauscht, die Sonne scheint, es weht ab und zu ein erfrischendes Lüftchen. Die Bienen summen, die Mücken ebenfalls und im Kühlschrank wartet ein kühles Bier.
Passt doch ganz gut so!