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Wieder zu Hause

Egon

Egon

Am Montag, 17.8.2015 um 15.45 Uhr war es dann soweit: Wir waren wieder zu Hause. Die letzte Etappe von Hardegsen nach Ormalingen konnten wir problemlos bewältigen. Für die rund 640 km brauchten wir 6 Stunden, einzelne Baustellen führten kurzzeitig zu etwas stockendem Verkehr, aber meist rollten wir zügig gegen Süden. Am Anfang regnete es zum Teil kräftig, dann schien sogar zeitweilig die Sonne. Vor der Grenze füllten wir unsern Tank nochmals auf und zu Hause begann das grosse Ausräumen des Busses. Bald war der Bus leer und unser Wohnzimmer voll. Es ist erstaunlich, was in unserem doch recht kleinen rollenden Häuschen so alles Platz hat.

Trangia

Trangia

Inzwischen ist die Wäsche gewaschen, der Bus  innen geputzt und schon fast wieder fürs nächste Abenteuer bereit.

Rückblickend können wir sagen, dass wir eine gute Zeit hatten. Einige Tage waren zwar total verregnet. Die Temperaturen waren auch eher bescheiden. Aber wir hatten doch sehr viel Sonnenschein und auch sehr lange trockene Phasen. Wir haben ab und zu gefroren und haben dafür jetzt warme Hosen und Jacken. Und wenn’s ganz schlimm war, dann hat die Standheizung uns gerettet. Unser Bus hat auch keinen Kratzer abbekommen, wir hatten nur einmal eine etwas kritische Situation bei der Fahrt (Fahrt von Inari nach Karesuando mit den beiden Rentieren). Uns ist nichts geklaut worden, wir waren nie krank. Es war eine tolle Erlebnisreise und wir freuen uns schon heute auf die nächste. Aber zuerst wird wieder ein wenig gearbeitet und ab und zu streuen wir verlängerte Wochenenden ein. Bleibt dran, wir werden weiter berichten.

Bis zum nächsten mal....

Bis zum nächsten mal….

Von Maribo nach Hardegsen

2015-08-16 Maribo bis Hardegsen

2015-08-16 Maribo bis Hardegsen

Der Himmel war leicht bewölkt, aber es war angenehm warm. So genossen wir unser letztes Frühstück in Skandinavien im Freien, packten alles zusammen und fuhren gegen 10 Uhr los in Richtung Rodby. Dort erreichten wir den Fährplatz, das Boarding begann unmittelbar nach unserer Ankunft und gegen 11 Uhr erreichten wir Puttgarden.

Die Fähre entliessdie Fahrzeuge aus ihrem Bauch und schon bald erreichten wir die Autobahn in Richtung Hamburg. Es ging flott voran. Die Navi-Dame meldete zwar fast im Minutentakt: „Achtung, die Route wurde auf Grund der aktuellen Verkehrslage geändert“, aber so wirklich sahen wir keinen Grund dazu. Erst bei Hamburg gings dann los. 10 km Stau wurdeb gemeldet und unsere muntere Dame der Navigation schlug einen andern Alternativ-Weg vor. Pavel war erst skeptisch, liess sich dann aber überzeugen und wir folgten den Anweisungen der Navigatorin. Irgendwo „verpassten“ wir eine Strasse und fuhren munter vorbei am Hiobs-Krankenhaus, dat Backhus, bogen ab zum Kölner Dom (ach nee falsche Stadt), passierten the empire of döner und fuhren schliesslich über die Elbbrücken (Graachten? A.d.R.). Alles mehr oder weniger ohne Störung. Der Stau folgte danach…Haben wir etwas gewonnen? Ja! Eine äusserst amüsante Stadtbesichtigung in Hamburg. Wir stehen, wir fahren, wir stehen, wir stehen…Es tröstete uns nicht wirklich, dass die Gegenseite ebenfalls nur mühsam vorankam. Ungefähr nach 45 Minuten löste sich das Ganze dann fast schlagartig auf. Juhui, es geht flott weiter. Das Wetter war auch sehr angenehm, der angekündigte Regen liess auf sich warten. Wir näherten uns dann Hannover und immer wieder Stau, langsames Fahren, Stau, schnelleres Fahren, Stau…es ermüdete.

Schliesslich machten wir eine kurze Pause, um zu tanken, wechseln beim Fahren und weiter gien es. Schliesslich hatten wir genug. Unser angestrebtes Ziel, ein Camping auf dem Bauernhof mit Vesperstüble in Knüllwald liegt noch etwa 1 Stunde Fahrzeit vor uns. Wir suchten und fanden Alternativen. Den 1. Camping liessen wir mal links liegen und fuhren in Richtung Uslar. In Uslar haben wir schon öfters auf unserer Rückreise von Skandinavien übernachtet. Der Camping verspricht einen Badesee und ein Restaurant mit grosser Karte. Wir fuhren rund 28 km von der Autobahn weg, erreichten den Platz. Keiner da, das Restaurant dunkel. Wenn man etwas brauche, solle man anrufen. NEIN DANKE!

Also zurück nach Hardegsen. Und wir wurden freundlich empfangen, der Chef sie zwar grad nicht da, aber wir können da mal alles hinstellen und er werde die Campingkarte abgeben und dem Chef alles melden, sagte der freundliche Senior beim Empfang. Gut machen wir und als dann der Chef kam wechselten wir noch Geld für die Duschen und bezahlten gleich die Übernachtung 15 €. Der Chef, ein rüstiger Mitsiebziger kam ins Plaudern und erzählte dann auch von Skandinavien und dass er mal in Baden (AG) gewohnt habe und interessierte sich für Rheinfelden. Ich kam fast nicht mehr weg. Aber es war eine herzliche Begegnung. Den Abend verbrachten wir „zu Hause“. Er regneet ab und zu ein wenig, aber wir waren müde und gingen bald schlafen. Morgen folgt dann noch der Rest der Strecke und wir hoffen, dass es weniger staut.

Leaving Sweden

2015-08-15 Sikhall bis Maribo

2015-08-15 Sikhall bis Maribo

Wiederum konnten wir unser Frühstück bei strahlendem Sonnenschein geniessen und dies trotz der Enge. Wir machten uns dann kurz nach halb 10 auf den Weg. Bis nach Göteborg kamen wir richtig gut vorwärts. Danach führte eine Baustelle zu einem 6 km langen Stau und wir fuhren im Schritttempo bis zur ca. 200 Meter langen Baustelle. Dafür brauchten wir 45 Minuten. Es war etwas ermüdend. In Varberg machten wir Halt, tankten und assen einen Speckwurst Hotdog mit Käse (die besten in Shweden gibt es an den Statoil Tankstellen; Anm. der Redaktion). Derart gestärkt fuhren wir dann weiter. Es herrschte relativ wenig Verkehr und wir kamen gut vorwärts. Auf der Autobahn südwärts blies ein starker Wind, der machte den Autofahrern etwas zu schaffen. Gegen 14.30 Uhr fuhren wir dann über die Öresund-Brücke und verliessen Schweden. Kosten für die Brücke: stolze 52€. Kopenhagen zeigte sich von seiner besten Seite, wenig Verkehr, kleinere, harmlose Baustellen und gegen 16.15 Uhr erreichten wir Maribo Stadtcamping.

Stadtcamping Maribo

Stadtcamping Maribo

Es war sehr heiss und feucht. Über Mittag hatte es stark geregnet und jetzt schien wieder die Sonne. Das einchecken war problemlos und wir stellten unsern Bus in der Nähe des Eingangs ab, richtete uns ein und kauften uns Eiscreme (8€). Dann spazierten wir über den Platz in Richtung See. Unsere Augen wurden immer grösser und wir wurden nachdenklich. Stehen wir wirklich an einem guten Platz? Die Nachbarn haben bereits 4 Tischgarnituren und 5 Grills aufgestellt, die Sonne brennt direkt auf unsern Bus…und dahinten, in See Nähe ist es zwar im Moment sehr schattig, aber am Morgen werden wir Sonne haben. Gedacht – getan – wir zogen um!

Dieser Platz hier ist weit weg genug von den Grillierenden Familien und weit weg genug von der Hochzeitsgesellschaft, welche auch auf dem Campingplatz feiert, entfernt.  Wahrscheinlich ein Campingplatz, den man ohne weiteres ein nächstes Mal wieder besuchen könnte.

Vor dem Abendessen

Vor dem Abendessen

In einer anderen Welt

2015-08-14 Aelvdalen bis Sikhall

2015-08-14 Aelvdalen bis Sikhall

Der Morgen in Älvdalen begann mit viel Sonnenschein und stahlblauem Himmel. Es war recht kühl bei 10 Grad. Aber die Sonne wärmte herrlich. Wir frühstückten draussen und konnten dann gegen 09.30 Uhr den Campingplatz verlassen. Recht zügig kamen wir voran in Richtung Mora. Bald kamen uns sehr viele Autos mit Velos auf dem Dach entgegen. Ganze Busse voll mit Velos und Gästen. Zuerst waren wir etwas ratlos bis wir die Hinweisschilder „Vasaloppet“ sahen. Das ist doch der berühmte Langlaufwettbewerb oder??? Ja schon, aber den Schweden ist offenbar die Zeit von Februar bis Februar zu lange und sie möchten sich auch im Sommer auf dieser Strecke beweisen. Im Winter mit den Langlaufskiern und im Sommer natürlich mit dem Fahrrad. Gross und Klein, Jung und Alt war auf 2 Rädern unterwegs. Und das Ziel lag natürlich in Mora beim Vasaloppet- Museum. Für die kurze Strecke durch Mora brauchten wir kaum mehr als 30 Minuten…

Danach gings auf fast menschenleeren Strassen immer nach Süden und nach 406 km kamen wir in Sikhall am Vännernsee an.

Camping Sikhall

Camping Sikhall

Es gibt Orte an welche man ankommt und am liebsten wieder gehen würde. Dieser Camping ist so einer. Zwar idyllisch am Ufer des Sees gelegen, klein und recht sauber, aber der Nachbar wohnt nicht nur gleich nebenan sondern fast in deinem Haus. Vorne die Deutschen im Zelt, rechts der Schwede im Wohnwagen und links der Däne mit Wohnwagen und das Auto direkt neben unserer Store. Hinten der Durchgangsweg und der freundliche Nachbar, welcher mit seinem Auto einfach nicht Platz hat vor seiner Hütte und uns zuparkt. Welch ein Unterschied zu heute Morgen! Aber, es ist überraschend ruhig und wir wollen nicht klagen.

Vännernsee

Vännernsee

Das Wetter ist fantastisch, der See hat angenehme Badetemperatur und die Leute sind freundlich. Aber nach der wochenlangen Abgeschiedenheit fällt es doch schwer und wir wissen wieder einmal, warum wir immer wieder in den Norden fahren und den Süden möglichst rasch hinter uns lassen. Der Abend bringt wiederum kühlere Temperaturen und wir werden sicherlich gut schlafen. Übrigens, falls sich jemand für alte Autos interessiert: in Schweden fahren jede Menge davon herum. Es ist eine wahre Augenweide.

Auto

Auto

Nach Älvdalen und Camping Älvdalen

2015-08-11 Meselefors bis Aelvdalen

2015-08-11 Meselefors bis Aelvdalen

Die Fahrt von Meselefors nach Älvdalen verlief ohne Probleme. Wir kamen wunderbar vorwärts, nur die letzten 100 km ab Sveg waren etwas mühsam, weil immer wieder gebaut wurde. Ab und zu regnete es ein wenig, die Temperaturen bewegten sich zwischen 19.5 und 14.5 Grad.

Gegen 16.15 Uhr erreichten wir den Camping Platz in Älvdalen. Es herrschte gähnende Leere. Wir nahmen wiederum einen Platz ohne Strom und stellten unsern Bus direkt an den Fluss Dalälven.

Aelvdalen

Aelvdalen

Noch am Abend kauften wir eine Angelrute und eine Fischerlizenz für den kommenden Tag.

Die nächsten 2 Tage, also Mittwoch und Donnerstag, verbrachten wir hauptsächlich mit „wohnen und fischen“. Wir schliefen lange, assen ausgiebig Frühstück und spazierten dem Fluss entlang und Pavel warf ab und zu die Angel aus.

Morgennebel in Aelvdalen

Morgennebel in Aelvdalen

Vor 5 Wochen, als wir hier waren, hatte der Fluss schon recht viel Wasser. Jetzt hat er noch mehr. Daran sieht man, dass der Sommer in Schweden buchstäblich ins Wasser gefallen ist. Wir hatten jedoch Glück mit dem Wetter. Die Sonne schien ganz schön warm und der Himmel war teils wolkenlos. Gegen Abend wurde es dann recht kühl und in der Nacht kam Nebel auf. Dadurch war am Morgen alles frisch und feucht. Und – es wird hier schon fast dunkel für einige Zeit. Daran müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Schliesslich haben wir noch eine 2. Angelrute gekauft und eine 2. Fischerlizenz und haben dann heute gemeinsam die Fische geärgert. Der Erfolg war gleich null, aber wir haben sehr viel Spass daran gehabt. Gestern Abend überraschte dann noch ein kurzes Gewitter.

Abendstimmung in Aelvdalen

Abendstimmung in Aelvdalen

Quasi aus dem Nichts hat es weit entfernt geblitzt, gedonnert und nach einer kurzen Weile hat es auf dem Dach der nahen Schwimmhalle so komisch getönt… Rasch haben wir Unterschlupf gefunden und sind so einigen Hagelkörnern entronnen. Danach hat es noch ein wenig geregnet bevor dann ein wunderbares Abendrot auf dem Himmel erschien.

Abendstimmung über den Dalaelven

Abendstimmung über den Dalaelven

Meselefors

Hecht

Hecht

Der Sonntag und der Montag waren ganz dem Fischen und dem Pilzesuchen gewidmet- Pilze hat es hier zwar nicht sehr viele, aber dafür sind die einzelnen Exemplare riesig. Es gibt hier vor allem Steinpilze. Aber nicht nur wir sind Feinschmecker, auch die Würmer. Und so blieb für uns nicht ganz so viel übrig, wie wir es uns gewünscht hätten. Es reichte immerhin zum Abendessen und die schönsten wurden eingekocht. Am Sonntag hatten wir leider kein Glück beim Fischen. Zwar haben sich durchaus ein paar Äschen für unsere Fliegen interessiert, aber die waren so klein, dass wir sie wieder laufen liessen. Diverse Gerätschaften blieben dann auch noch im Fluss stecken und Pavel hat sich nochmals intensiv mit Knoten befasst.

Eigentlich wollten wir ja am Montag weiter fahren. Wir haben uns, sehr zur Freude des Campingbesitzerehepaars, dann doch noch für eine 3. Nacht in Meselefors entschieden. Das Wetter ist gut und der Camping sehr ruhig und so spricht nichts gegen ein Bleiben.

Der Montagmorgen begrüsste uns mit strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen. Wir wagten uns wieder einmal in kurze Hosen. Nach dem Frühstück packten wir die Fischersachen und spazierten dem Flussufer entlang. Schon bald waren wieder die kleinen, neugierigen Äschen an der Angel. Vorsichtig wurden sie wieder ins Wasser gesetzt. Dann aber interessiert sich ein kleiner Hecht für das farbige Spielzeug. Nun gibt’s zum Abendessen Hecht mit Kartoffeln.

Knoten hat gehalten

Knoten hat gehalten

Und es gibt nur einen Hecht…Im Laufe des späteren Nachmittags haben wir nochmals eine Fischfangexpedition gestartet und der Fisch, der angebissen hat, war so gross, dass die Angelrute entzweibrach. Aber vielleicht hat sich der Haken auch nur derart zwischen 2 Steinen verkeilt und vielleicht hat Pavel ein klein wenig zu stark gezogen…Wir werden es nie wissen. Aber wir müssen uns eine neue Angelrute kaufen.

Richtung Süden

2015-08-08-Storforsen bis Meselefors

2015-08-08-Storforsen bis Meselefors

Die Nachbarn haben die halbe Nacht gefeiert, wir haben trotzdem geschlafen. Gegen 10 Uhr haben wir dann den Storforsencamping verlassen, das Thermometer zeigte angenehme 19 Grad. Kurz vor Arvidsjaur haben wir dann wieder Rentiere gesehen. Es werden die letzten sein auf dieser Reise. In Sorsele machte die Strasse dann den endgültigen Knick Richtung Süden – wir sind auf dem Heimweg. Nach 5 Wochen sind wir wieder zurück auf dem Meselefors Camping. Hier hat es uns sehr gut gefallen und hier wollen wir nochmals 2 Nächte bleiben. Der Besitzer erinnert sich noch an uns und was noch besser ist: direkt neben der Kasse liegt mein Objektivdeckel, den ich am 5.7. hier irgendwo verloren habe. Freudig nehme ich ihn wieder an mich. So ist es hier in Schweden, wenn du etwas liegen lässt, dann kannst du es im nächsten Jahr wieder abholen. Wir haben dann einen Platz wieder direkt am Fluss bezogen. Ausser uns waren noch 2 Wohnmobile aus Deutschland und 2 Wohnmobile aus Schweden auf dem Platz. Später kamen dann noch Holländer und ein paar Polen dazu. Letztere haben uns alle dann während gut 2 Stunden mit Musik (Musik? So im Still: Grosse Wumme machen Bum Bum. Anm. Der Redaction) berieselt. Zurzeit ist es ruhiger geworden.

Steinpilz

Steinpilz

Gleich nach unserer Ankunft haben wir wieder einen Spaziergang in die nähere Umgebung unternommen. Die Ausbeute: 4 Steinpilze (2 haben die Würmer schon für sich beansprucht. Die Schweden nennen die Steinpilze „Karl Johan“.) und 2 Birkenröhrlinge, davon 1 madig. Aber es hat wiederum für das Abendessen gereicht und wir haben auch noch für morgen etwas übrig.

Das Wetter ist angenehm ruhig, leicht bewölkt, die Temperatur so um 14 Grad. Für morgen haben wir uns eine Fischerkarte besorgt. Die kostet hier ein kleines Vermögen: 5 € für die ganze Zeit, die man auf dem Camping wohnt. Und dies während des ganzen Jahres. Lassen wir uns überraschen!

Pilze

Pilze

Sommer und viel Wasser

Unterhalb Storforsen

Unterhalb Storforsen

Es ist kaum vorstellbar: Gestern Morgen noch sind wir durch den Regen gefahren und haben knappe 13 Grad gehabt. Heute nun konnten wir den Storforsen bei wonnigen 23 Grad geniessen. Und nicht nur wir geniessen es: Schon gegen 10 Uhr kamen die ersten „Wochenendler“ auf den Platz. Einparken, Tisch und Stühle raus, eine Vase mit Blumen drauf und dann wird palavert, Kaffee getrunken und im Hintergrund läuft Heimatmusik. Wir haben erst mal gemütlich in der Sonne gefrühstückt, haben dann unser Fotozeugs gepackt und sind ins Naturreservat gewandert.

Storforsen

Storforsen

Der Storforsen ist kein Wasserfall, der sich über einen Abgrund senkrecht in die Tiefe stürzt. Er bildet eher eine langgezogene „Stromschnelle“. Das Wasser überwindet über eine Strecke von 5 km 82 Höhenmeter. Das Hauptbett des Flusses ist auf beiden Seiten, wahrscheinlich noch aus den Zeiten der Flösserei, mit Holzbalken und Steinen befestigt. Dazwischen sprudelt das Wasser in die Tiefe. Der Fluss hat seinen Höchststand normalerweise im Frühjahr während der Schneeschmelze. Der Winter 2014/2015 war in Schweden sehr schneereich und lang. Und auch der Sommer ist (war?) enorm Regenreich.

850 Kubikmeter pro Sekunde

850 Kubikmeter pro Sekunde

So präsentiert sich der Fluss zurzeit mit einem Durchfluss von bis zu 850 m3 pro Sekunde – ein gigantisches Schauspiel.  Längst nicht alles Wasser hat Platz im Hauptbett und viele angrenzende Gebiete sind überschwemmt und es gibt überall kleine Wasserfälle und Schwimmbecken.

Storforsen-Umgebung

Storforsen-Umgebung

Auf den Felsen rings um den Storforsen ist dann auch einiges los. Sämtliche Grillstellen sind belegt, Rauch steigt auf, die Leute springen ins Wasser. Ein herrliches Durcheinander, aber es gibt Platz für alle.

Auch auf dem Campingplatz ist es voll geworden. Von überall her tönt Musik und der Duft von gebratenen Würsten und Fleisch hängt in der Luft. Und auch wir werden heute endlich wieder einmal grillieren können. Wahrscheinlich sind wir nun im schwedischen Sommar angekommen.

Fischen, waschen und weiterfahrt

Am Montagmorgen fischte Pavel zuerst direkt beim Camping. So gegen 14 Uhr war dann die grosse Wäsche erledigt, alles wieder getrocknet und wir gingen dann noch weiter Flussabwärts. Leider hatten wir kein Glück. Wir fanden aber immerhin so viele Pilze, dass das Abendessen „gesichert“ war. Am Dienstag war das Wetter schön und warm. Wir wanderten ca. 4 km zu einem See und versuchten da unser Glück. Pavel ist schon sehr geübt im Auswerfen, aber Fische bissen keine an. Wir verlängerten unsern Aufenthalt nochmals um 1 Nacht. Der Mittwochmorgen war eher wolkenverhangen und wir gingen wiederum Flussabwärts, diesmal noch etwas weiter. An einer schönen Stelle warf Pavel aus und dann ging es blitzschnell: eine Äsche hatte angebissen und wir konnten endlich „unsern“ 1. Fisch nach Hause bringen.

Fisch

Fisch

In Butter gebraten und mit Reis hatten wir ein wunderbares Abendessen. Gegen Abend setzte dann leichter Regen ein. Auf die Parzelle hinter uns fuhr mit heulendem Motor ein deutscher Camper und versuchte dann auch noch auf die Keile auf zu fahren. Das ging so rasant zu, dass wir schon befürchteten, er würde beim Rückwärtsfahren unsern Bus rammen. Professionell sah dies auf alle Fälle nicht aus…

Es regnete die ganze Nacht und gegen Morgen wurde der Regen auch ziemlich kräftig. Beim Nachbarn hatte die ganze Parkiererei vom Vorabend Spuren hinterlassen: Trotz qualmender Reifen und heulendem Motor kam der nette Herr aus Hamburg nicht vom Acker. Leicht verzweifelt befürchtete er, den Winter hier verbringen zu müssen. Wir haben ihn beruhigt, dass ja erst noch Sommer werde…

2015-08-06-Gällivare bis StotforsenGemeinsam haben wir dann mit „Hau und Ruck“ das Gefährt auf die Strasse geschoben. Wir selbst haben dann wieder einmal nass eingepackt und sind in Richtung Storforsen (Älvsbyn) gefahren. In Jokkmokk haben wir noch unsere Vorräte ergänzt und sind dann im Regen weiter gefahren. Beim Storforsen Camping haben wir eine geräumige Parzelle bezogen und  haben im Restaurant noch zu Abend gegessen.

Tagesausflug; Stora Sjöfallet

2015-08-02-nach SuorvaHeute, Sonntag, 2. August, machten wir uns auf den Weg nach Stora Sjöfället. Dort wurde 2014 ein neues Ausstellungszentrum eröffnet. Thema: Laponia, Unesco Welterbe.

Das Wetter trotzte der Wetterprognose und es regnete. Nicht stark, aber genug um nass zu werden. Der Weg dorthin war eigentlich etwas langweilig. Die Landschaft grau in grau. Aber wir erinnerten uns an unsere Wanderungen im Fjäll, von welchen einige in Ritsem (ca. 40 km hinter Stora Sjöfället) begonnen hatten. Vom Auto aus sahen wir auch viele Pilze. Die standen aber immer dort, wo man nicht gut anhalten konnte. So werden wir heute beim Abendessen ohne Pilze auskommen müssen.

Nach 90 Minuten Fahrt erreichten wir den Parkplatz. Nach einem kurzen Fussmarsch erreichten wir das Gebäude, eine imposante Holzkonstruktion, in dem die Ausstellung untergebracht ist. Der Eintritt ist frei, die Ausstellung sehenswert. Im kleinen Kaffe wurden noch einige samische Spezialitäten angebiten. Wir entschieden uns für „gàhkko mit röding“, samisches Brot mit Lachsforelle, garniert mit Salat und feiner Sauce. Es hat sehr gut geschmeckt. Dann haben wir uns noch für ein Poster mit Abbildungen von Fischen, sowie deren Namen entschieden und sind auf demselben Weg wieder zurück gefahren.

Es tröpfelt immer noch ein wenig vom Himmel, aber das stört uns wenig. Nach einer kurzen Lagebesprechung, haben wir uns entschlossen noch 2 Tage in Gällivare zu bleiben, also bis Mittwoch. Wir haben die 2 Nächte bezahlt, eine Fischerkarte gelöst und die Waschmaschine für morgen reserviert. Die Fischerkarte haben wir gleich für 1 Woche gelöst. Eine Woche kostet SEK 100, 1 Tag SEK 80. Da fiel die Wahl leicht.