Auf dem orangen Weg rund um den Pipsjön
Die ganze Nacht hat es richtig gestürmt. Unser Bus hat teils ganz schön gewackelt. Bis gegen 12 Uhr ziehen immer wieder schwarze Wolken vorbei, dann lässt der Wind nach und wir machen uns für eine weitere Wanderung bereit.
Wir haben einen Situationsplan erhalten und darauf gibt es wunderbare Wanderwege.
Direkt beim Camping beginnt der Naturstig mit der orangen Markierung. Wir kommen gut voran finden auch den Wegweiser des Vandrarledens Pipsjön (Der See heisst wirklich so. Anm. der Redaktion). Immer den orangen Markierungen nach, über Stock und Stein, unter Baumstämmen durch. Schon bald entdecken wir den See und wandern an seinem Ufer entlang. Der Weg ist schmal, es hat viele Pilze und Beeren, aber wir lassen sie für heute mal alle stehen. Der See erscheint uns gross, auf der anderen Seite sehen wir eine Autostrasse. Irgendwann kommt es uns doch etwas komisch vor und wir stellen fest, dass wir am „falschen“ See gelandet sind. Tja es gibt hier in Schweden halt mehr als einen See…und dieser heisst Storsjön. Wir lassen uns die gute Laune nicht verderben, folgen weiterhin unbeirrt den orangen Markierungen und erreichen schliesslich auch den Pipsjön. Dunkle Wolken sind aufgezogen und es beginnt zu regnen. Wir stellen uns unter einen Baum und warten ab. Schon bald ist es vorbei und die Sonne scheint und wir sehen einen Regenbogen.
Schliesslich erreichen wir einen Angelplatz. Die Angelkarten liegen in einem Kasten. Die kannst du selbständig ausfüllen uns zusammen mit 100 Kronor in einen 2. Kasten legen. Am Anschlagbrett steht noch was du fischen darfst und was nicht.
Den Heimweg legen wir dann auf einer breiteren Strasse zurück, bis wir einen schmalen Weg mit oranger Markierung entdecken. Das ist eine Abkürzung, wir freuen uns und erreichen nach 3 Stunden wieder unsern Campingplatz. Gut 10 km sind wir gewandert. Jetzt sind wir müde und gönnen uns ein Bier.
Rund um den Stenö Camping
Das Wetter ist nicht schlecht, aber es weht eine steife Brise. Wir gehen den Weg in Richtung Natur Reservat. Es hat dort auch einen Fågeltorn. Aber Vögel nisten in dieser Jahreszeit nicht. Wir sehen ein paar Schafe, die kauend im Gras liegen mehr nicht.
Dann kommt die Sonne hervor und sogleich wird es schön warm. Wir folgen einem Weg, der die Tradition des ehemaligen Sägewerkes beschreibt. Er führt dem Meer entlang und immer wieder erzählen informative Tafeln von der Flösserei und den Arbeiten im Sägewerk. Wir lesen immer alles und verstehen die wichtigsten Dinge.
Dann kommt plötzlich ein groooooses Schiff und steuert zwischen den Inseln auf das offene Meer (?) zu. Wir setzen uns, denn das braucht fachmännische Beobachtung (Details siehe weiter unten). Dank unseres Beistands schaffte es das Schiff nach ca. einer Stunde und wir können aufstehen und weitergehen.
Irgendwann verlassen wir den Weg, spazieren durch ein Wohnquartier und über den neuen Friedhof und erreichen wieder den Campingplatz. Zur Belohnung gibt’s 2 Glaces.
Leider versteckt sich die Sonne wieder hinter den Wolken und wir essen im Bus.
Ans Meer
Sodeli, heute geht’s nun weiter. Wir wollen ans Meer und haben uns einen Campingplatz südlich von Söderhamn ausgesucht.
Gegen 10.30 Uhr sind wir fertig mit allem und rollen gemütlich vom Platz. Tschüss Älvdalen, tschüss Österdalälven…wir kommen wieder!
Nach einem kurzen Einkauf geht die Fahrt Richtung Mora. Dort tanken wir unser Büsli wieder mal voll und beschliessen noch einen kurzen Abstecher nach Nusnäs zu machen. In Nusnäs werden nämlich die hübschen roten und gelben und blauen und…Holzpferdchen gemacht. Aber leider ist der Fabrikladen geschlossen. Ist ja auch nicht mehr so viel los, die Massentouristen fehlen (zum Glück für uns).
Also fahren wir wieder zurück und fahren zuerst ein Stück auf der E4 in Richtung Östersund, bevor wir dann auf die 291 in Richtung Osten abzweigen. Erst sind wir fast alleine auf der Strasse und geniessen die Farben der Bäume. Etwas später, bereits näher an der Küste, nimmt der Verkehr dann zu. Das Gebiet ist auch relativ dicht besiedelt. Es gibt einige Landwirtschaftsbetriebe. Wir sehen Kühe, Schafe, Pferde und Gänse.
So ganz spontan beschliessen wir, noch einen andern Campingplatz anzuschauen. Dieser liegt ein paar Kilometer südlich vom geplanten Camping in Ljusnan. Wir halten an und besichtigen das Gelände. Der Platzhund kommt gleich mit und legt fordernd seinen Ball vor unsere Füsse. Wir schmeissen den Ball ein paar Mal und beschliessen dann, dass uns dieser Platz nicht so sehr gefällt. Er ist sehr schattig und liegt auch nicht wirklich am Meer.
So fahren wir nach Sandarne und finden den Camping wunderbar am Meer gelegen. Ein grosser Platz mit einigen Saisonniers und 2-3 Gästen. Das Restaurant wird gerade abgebaut. Es soll nächstes Jahr ein besseres Gebäude geben. Wir werden freundlich begrüsst und gebeten, uns einen Platz auszusuchen.
Die Plätze direkt am Meer sind zwar etwas teurer, aber dafür kann man den Sonnenuntergang im Sitzen, bei einem Glas Bier fotografieren.
Doch bevor die Sonne untergeht, machen wir noch einen kleinen Spaziergang, inspizieren Küche und Duschen und schlendern ein wenig dem Meer entlang. Auf einem Steg treffen wir ein Ehepaar aus Söderhamn. Es entwickelt sich ein lebhaftes und lustiges Gespräch. Wir reden ein wenig Schwedisch, ein wenig Deutsch und viel Englisch. Tolle und informative Begegnung.
Danach geniessen wir den Sonnenuntergang, essen etwas und freuen uns auf den morgigen Tag.
…Steinpilze
Heute Sonntag schlafen wir etwas länger. Die Sonne weiss noch nicht so recht, ob sie scheinen soll oder sich hinter den Wolken verstecken kann.
Gegen 13 Uhr scheint sie dann und es ist schon fast „Kurzehosewetter“. Wir gehen an die Rezeption, zahlen und machen uns dann auf den Weg zu einem kleinen See, welcher oberhalb von Älvdalen liegt. Zuerst führt der Weg durch einige Wohnquartiere, bevor er dann durch den Wald führt.
Ganze Hänge voll mit Preiselbeeren leuchten uns entgegen. Und dann entdecken wir sie, die Pilze aller Pilze: STEINPILZE!!!!
In zwei Pilzen haben leider schon Würmer Platz gefunden, aber wir finden zwei weitere, wurmlose Exemplare, unser Herz hüpft. Des Weiteren finden wir noch ein paar gesunde Rotkappen.
Zum Abendessen gibt es panierte Steinpilzschnitten mit Kartoffeln und Lachs und es bleibt noch genug übrig. Der Rest wird in Gewürzessig eingekocht. Wir werden dann im Winter an unsere schönen Ferien denken, wenn wir Raclette oder Fondue mit eingelegten Pilzen essen.
Welch eine schöne Jahreszeit!!
Hagström, Porfyr und…
Heute Samstag wollen wir mal wieder ins Museum. Das hat nämlich in der Nebensaison nur am lördag offen. Und lördag ist heute.
So spazieren wir gegen 11 Uhr zum Museum, bezahlen 130 Kronen Eintritt für beide und bewundern die schönen Gegenstände aus geschliffenem Porfyr. Porphyr (wie wir es schreiben) wurde hier in Älvdalen abgebaut und verarbeitet. Es gibt Butterdosen, Knöpfe, Schmuckgegenstände, Vasen und vieles mehr.
Das Museum hat aber auch ein Untergeschoss und das zeigt Hagström Gitarren, Verstärker, Akkordeons und vieles mehr, was das Herz eines 1953’ers so erfreut. Leider ist die Ausstellung sehr klein und wir gehen dann zum Einkaufen.
Am Nachmittag spazieren wir flussaufwärts und sammeln 1 Pilz (reicht für die ganze Familie) und ein paar Preiselbeeren.
Am Abend wird noch Hagebuttenconfi eingekocht. Wie herrlich, da rennt beim Sammeln kein Bauer herbei und schreit: „Das sind meine!“. Hier gilt das jedermanns Recht: wenn es nicht ausdrücklich als „Privat“ gekennzeichnet ist, dann darfst du durch gehen, alles sammeln etc.
In Schweden gilt: „Mach das was du gerne möchtest. Wenn es verboten ist, dann sagen wir es dir rechtzeitig“. In der Schweiz ist es eher: „Wir sagen dir was du darfst, ist alles reglementiert. Alles andere darfst du nicht“.
Also uns gefällt das Schwedenmodell besser. Da hat man mehr Eigenverantwortung und das ist gut so.
Regnerisch
Der Wetterbericht hatte recht. In der Nacht beginnt es leicht zu regnen und auch der Morgen ist noch nass. Deswegen wird ausgeschlafen und erst gegen 10.30 Uhr gibt’s dann ein feines Z’morge.
Gegen 13 Uhr hat es ausgeregnet und wir packen Papiersack und ein Plastikgefäss und machen uns auf den Weg in Richtung Flygplats.
Ein kleines Sträuchlein Hagebutte lädt unterwegs zum Pflücken ein.
Auf dem Flugplatz erwartet uns eine Überraschung. Da steht doch tatsächlich ein Wasserflugzeug. Pavel fotografiert es von allen Seiten. In der Zwischenzeit suche ich den Birkenplatz nach essbaren Pilzen ab und werde auch fündig.
Irgendwann erscheinen dann wieder dunkle Regenwolken und wir beschliessen zurück zu gehen. Wir kommen tatsächlich trocken nach Hause und begeben uns in den Aufenthaltsraum. „Arbeiten“ ein wenig am Computer und ein Teil der Pilze wird getrocknet und der andere Teil mit Essig und Gewürzen eingekocht.
Morgen werden dann noch weitere Hagebutten gepflückt und zu Confi verarbeitet.
Der Herbst ist hier schon weit fortgeschritten. Viele Blätter bedecken den Boden, die Bäume leuchten rot und gelb. Aber auch wenn es regnet, sind die Temperaturen noch im angenehmen zweistelligen Bereich und auch die Nächte sind kaum kühler.
So lässt es sich aushalten!
Und hier eine sehr kleine Auswahl der Flygplats-Fotos:
Der Weg geht weiter
Heute Donnerstag geht’s nun weiter. Auf Grund der voraussichtlichen Wetterlage haben wir uns zu einer Planänderung entschlossen. Anstelle der norwegischen Fjorde, wo es in den nächsten Tagen regnen soll, wollen wir nach Schweden ans Meer. Das schaffen wir aber nicht an einem Tag. Was liegt da näher, als nochmals in Älvdalen Halt zu machen. Gegen 9.30 Uhr fahren wir los. Der Weg führt durchs Fjell hinauf, vorbei an leuchtenden Bäumen. Riesige Schafherden weiden am Strassenrand. Es hat sehr wenig Verkehr. Vielleicht zu wenig. Der Fahrer des Lastwagens mit Anhänger, der uns auf unserer Seite entgegen kommt, hat sich vielleicht mit dem Handy beschäftigt oder ist kurz eingenickt. Viel hat nicht gefehlt, aber er hat die Kurve eben grad noch gekriegt.
Weiter geht es rauf und runter, leichter Regen begleitet uns, dann wieder Sonnenschein. Alles in allem eine sehr entspannende Fahrt ohne weitere Zwischenfälle. Schliesslich passieren wir die Grenze und die Strasse hat wieder einen roten Belag und einen weissen Mittelstrich. Es geht vorbei an kleinen und grossen Seen, durch Idre und Särna.
Dann ein Schild „Älg Jakt“. Männer mit Jagdgewehren und Funkgeräten. Aber einen Elch sehen wir nicht, weder tot noch lebendig.
Schliesslich erreichen wir gegen 15 Uhr Älvdalens Camping, checken ein und stellen fest, dass es noch weniger Leute hat als das letzte Mal. Uns ist es recht. Der Bus steht gut, die Sonne zeigt sich und wir füllen unseren Kühlschrank wieder auf.
Viele Wege führen durchs Fjell
Am Dienstag machten wir Pause und waren dann am Mittwoch fit für die Melhörunden. 12 Km lang sollte der Weg sein. Der Anfang war uns schon bekannt von der Besteigung des Melhögipfels. Dann bog der Weg nach rechts ab und führte sanft hinauf. Wir fanden Pilze, es hatte auch Beeren.
Wenn’s hinauf geht, geht’s auch meistens wieder runter. Diesmal zwischen knorrigen Birken und durch den Sumpf. Aber auch dieses Stück schafften wir und kamen dann auf eine luftige Ebene voller Flechten und Moos. Irgendwann hörte der Weg auf. Wir waren ziemlich ratlos, schauten mit dem Fernrohr vergeblich nach den roten Markierungen. Wir gingen ein Stück zurück und endlich entdeckten wir die weiteren Markierungen. Zügig ging’s bergab und dann kamen die beiden Bachüberquerungen. Die erste Brücke war noch ganz stabil. Um zur 2. Brücke zu gelangen, musste man erst 2 Meter durch Sumpf und Wasser gehen. Aber wir schafften auch dies. Schliesslich erreichten wir einen ganz passablen Weg. Aber schon nach kurzer Zeit mussten wir ihn verlassen und stiegen dann wieder stetig auf, mal durch Sumpf mal über Stock und Stein.
Es ging uns so einiges durch den Kopf und wir kamen zum Schluss, dass die norwegischen Wegebauer folgende Taktik verfolgen müssen: Suche dir einen Berg, den du umrunden willst. Ziehe darum herum den weit möglichsten Kreis. Suche möglichst viele sumpfige Stellen und dann bau den Weg.
Irgendwann, nach 16 Kilometern (hat jemand 12 gesagt?) kamen wir wieder auf dem Camping Furuhaugli an. Etwas müde, hungrig und durstig (also ich hatte schlichtweg die Schnauze voll; Anm. der Redaktion). Aber es hat ja zum Glück ein Restaurant.
Auf die Exkursion zu den Moschusochsen haben wir bewusst verzichtet. Irgendwie hat es uns gestört, wie sehr diese Tiere „vermarktet“ werden. Täglich werden solche Exkursionen angeboten. Es „ist ein Spass für die ganze Familie“. Aber wahrscheinlich wären die Tiere auch lieber ungestört.
Furuhaugli – Dovrefjell
Wer hätte gedacht, dass man am 19.9. auf 1007 MüM um 18 Uhr noch draussen essen kann!?
Aber alles der Reihe nach:
Gestern haben wir uns vom Ristafallet verabschiedet und sind in Richtung Are gefahren. Bereits nach einigen Kilometern waren wir in der Sonne. Ohne Probleme ging`s über die Grenze nach Norwegen und die Strasse führte in leichten Kurven abwärts Richtung Trondheim.
Dort konnte man das Meer nur erahnen. Der Nebel hatte sich wieder vor die Sonne geschoben. Wir fuhren auf der E6 Richtung Oslo. Die Sonne strahlte wieder von einem fast wolkenlosen Himmel. Schliesslich, nach ca. 180 km Fahrt, wurde die Landschaft unglaublich schön. Wir waren im Gebiet des Dovre Fjells angelangt. Hügel, Berge mit weiss leuchtenden Flechten und Moosen überzogen, soweit das Auge reichte. Dazwischen kleine, knorrige Birken mit leuchtend gelben Blättern. Die E6 schraubte sich langsam immer höher, bis wir die 1000 Meter Marke geknackt haben. Da war es nicht mehr weit bis zu unserm Ziel: Furuhaugli Turistcenter.
Wir checken ein und gönnen uns ein Abendessen im Restaurant.
Heute Montag weckt uns die Sonne. Kleinere Nebelfetzen und ein paar Wolken können der Sonne wenig anhaben.
Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir etwas Proviant und die Fotoapparate ein, schnüren die Wanderstiefel und los geht’s.
Wir werden den Melhöe „besteigen“. Von 1250 Metern ü Meer verspricht man uns eine tolle Aussicht auf mehrere Gipfel. Der Weg steigt sachte an und man sieht immer mehr von dieser wunderschönen Landschaft. Flechten, Moose, kleine Blümchen, Pilze, Erika und Preiselbeersträuchlein. Hier ist alles im Miniformat. Die Birken erreichen vielleicht knapp 2 Meter, die Weiden grad mal 30 cm. Wir kommen dem Gipfel immer näher. Das letzte Stück ist ganz schön steil. Und dann…sieht man… jawoll, denn nächsten Gipfel. Also los! Hier kommt die Kurzfassung: beim 4. Gipfel sieht man dann endlich auf die andere Seite.
Zwar „durchschneiden“ Bahn und die E6 diese wunderschöne Landschaft und man hört auch den Autolärm, aber dafür hat man die Chance, in die Nähe zu fahren und spart sich dadurch lange Fussmärsche.
Wir setzen uns etwas unterhalb des Gipfels in den Windschatten und essen und trinken etwas. Dazwischen schauen wir immer wieder durch das Fernglas und suchen Moschusochsen oder Rene oder Elche.
Aber die Tiere halten sich bedeckt. Wir entdecken jedoch einige kleinere Abschnitte von Gletschern. Es ist friedlich und einfach wunderschön.
Dann wandern wir bei strahlendem Sonnenschein wieder zurück und essen gebratenes Schweinefilet mit Reis im Freien bei unserem Bus.
Die Sonne verschwindet leider viel zu schnell hinter ein paar Wolken. Darum räumen wir rasch auf und setzen uns noch ins Restaurant. Da ist es erstens schön warm, zweitens gibt’s noch ein Glas Rotwein und drittens ist die Internetverbindung hier so stabil, dass wir auch Fotos posten können.
(Die Internetverbindung war weder stabil noch schnell. Kein einziges Bild konnte hochgeladen werden. Aber am nächsten Morgen… pro Bild so ca. 10 Versuche. Jetzt ist es geschafft!)
Auf der anderen Seite des Wasserfalls
Wir schlafen herrlich bis 8.30 Uhr! Es nieselt leicht. Alles ist ziemlich feucht. Deswegen lassen wir uns Zeit, zmörgele ausgiebig und gehen dann so gegen 12.30 Uhr los. Unser Ziel: die gegenüber liegende Seite des Wasserfalls.
Der Weg ist anfangs ziemlich sumpfig und schmal. Dann erreichen wir eine Strasse und die Holzbrücke über den Fluss. Dort beobachten wir „Hörmi“.
Wieselflink rast er über die Steine, verschwindet in einem Loch und taucht beim nächsten wieder auf. Dann sieht er uns, stellt sich auf die Hinterpfoten, schaut uns an und verschwindet im nächsten Loch. Taucht beim übernächsten wieder auf, rennt über die Steine, unter der Brücke durch, findet eine Spalte, schwupps hinein und wieder raus…minutenlang amüsieren wir uns über Hörmi.
Dann geht es auf der anderen Seite des Flusses weiter in Richtung des Wasserfalls. Der Weg führt durch den Wald. Immer wieder sehen wir den Fluss, der hier ganz ruhig fliesst. Die Bäume glänzen golden auch ohne Sonnenschein. Dann erreichen wir einen Parkplatz mit Hütte und Grill. Auf einem verschlungenen Weg kommen wir dann zum Wasserfall.
Ganz schön imposant.
Wir wandern wieder zur Brücke zurück, diesmal auf der Strasse, suchen Hörmi. Aber wahrscheinlich schläft er nun, müde von der Show, die er uns geliefert hat.
Unterwegs finden wir noch ein paar Schopftintlinge. Das gibt eine leckere Vorspeise.
Doch zuerst besuchen wir das Restaurant, geniessen warme Waffeln mit Preiselbeeren und plaudern mit Mathilde.
Wir erzählen ihr, dass wir gestern einen Kanufahrer beobachtet haben, der Richtung Wasserfall gefahren ist…
Oh ja, sagt sie. Vor 2-3 Wochen haben sie Filmaufnahmen gemacht. 2 Kanufahrer sind dann den Wasserfall hinunter gefahren. Man kann es auf der Facebookseite des Campings sehen. (Facebookseite Ristafallet Camping).
Wir schauen es uns an…SPINNER GIBT`S!!!
Beim Abwasch treffe ich noch eine Norwegerin und wir unterhalten uns auf Norenglisch und mit Händen und Füssen. Sie „wohnt“ zurzeit grad hinter unserem Bus und zeigt mir dann noch einige Fotos schöner Campingplätze im Dovrefjell, Norwegen.
Die Norweger kommen oft übers Wochenende nach Schweden und kaufen ein, weil es billiger ist als in Norwegen. „Besonders die Liquoren“, sagt ihr Mann. Na wir haben unsere Schnäpser wohlwissend noch auf der Fähre nach Dänemark zollfrei eingekauft.